Wirtschaftsvertreter sehen den Fachkräftemangel als Gefahr für den Standort Österreich. Andere behaupten, es gibt ihn gar nicht, nur einen Mangel an Bezahlung. Wer hat recht?
Drei Termine wurden für die heurige Metallerlohnrunde angesetzt. Aber es dürften einige mehr werden – und es wird dabei eher nicht gemütlich zugehen. Die Gewerkschaft will rekordverdächtige fünf Prozent mehr Gehalt für die Beschäftigten herausschlagen. Für die Arbeitgeber ist das eine nicht nachvollziehbare Forderung.
Die Sozialpartner liegen im Clinch. Und das nicht nur, wenn es um die Löhne geht. Sondern auch beim Thema Fachkräftemangel. Mit ihren Klagen über zu wenige qualifizierte Job-Kandidaten finden die Arbeitgeber zwar Gehör bei der Regierung, aber nicht bei der Gewerkschaft. Die Arbeitnehmervertreter bezeichnen den Fachkräftemangel als „hausgemacht“: Die Unternehmen investierten nicht genug in Ausbildung, böten zu wenig Geld und zu schlechte Arbeitsbedingungen. Gewerkschaftsboss Wolfgang Katzian sagt: Geredet werde immer von IT-Spezialisten, gesucht würden dann Köche aus dem Ausland. Das sei eine „Aufforderung zum Lohndumping“, so der ÖGB-Chef kürzlich in der ORF-Pressestunde. Auch die SPÖ sieht keinen „Fachkräftemangel, nur mangelhafte Bezahlung“. Wer hat recht?