Die verlorene Abwehrschlacht im Ibrox Park

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Europa League: Obwohl sich Rapid-Coach Didi Kühbauer bei seinem Debüt über ein Schiedsrichter-Geschenk freuen durfte, verloren die Hütteldorfer bei den Glasgow Rangers 1:3. Der Sturmlauf der Schotten wurde spät, aber doch belohnt.

Die internationalen Auftritte von Rapid waren es nicht, die Goran Djuricin den Job gekostet haben. Im Gegenteil, der erfolgreichen Europa-League-Qualifikation und dem Auftaktsieg gegen Spartak Moskau hatte der Trainer seine letzten Wochen im Amt zu verdanken. Didi Kühbauer, Djuricins Nachfolger auf der grün-weißen Trainerbank, konnte diesen Europacup-Lauf nicht fortsetzen. Die wegen der hartnäckigen Bundesliga-Misere angeschlagenen Hütteldorfer hatten bei den Glasgow Rangers lange ein 1:1 gehalten, ehe James Tavernier die Schotten wieder auf die Siegerstraße brachte und die 1:3-Niederlage der Gäste besiegelt wurde.

Wenig überraschend wurde auch dieses Mal eine den Rangers nachgesagte Eigenschaft offensichtlich: Im Ibrox Park, der Heimstätte des britisch-protestantisch geprägten Traditionsklubs, wachsen die Rangers über ihre Möglichkeiten hinaus. Geschickt spielten sie ihre Heimstärke aus, das Tempo, das die Truppe von Steven Gerrard mitunter vorgeben hat, war bemerkenswert.

Rapid bot anfangs noch Paroli, war in den Zweikämpfen präsent und zeigte wieder sein Europacup-Gesicht. Andrija Pavlovic sorgte per Kopf nach einer Flanke von Kapitän Stefan Schwab erstmals für Torgefahr im Sechzehner der Hausherren (22.). Mit Berisha als Linksaußen im altbewährten 4-2-3-1 hatte Kühbauer überrascht – es sollte sich als Glücksgriff erweisen. Über Pavlovic fand der Ball den Weg zum Norweger, der völlig frei im Strafraum einschoss (42.). Ein Torgeschenk des französischen Schiedsrichterteams, denn Andrei Ivan, der den Pass in die Mitte geschlagen hatte, stand gut einen Meter im Abseits (die Uefa verzichtet in der Europa League auf den Videobeweis).

Rangers drehen die Partie

Dass der prompte Gegenschlag der Rangers gleich zum Ausgleich führte, war also alles andere als unverdient. Sturmspitze Alfredo Morelos aus Kolumbien war seinen Hütteldorfer Bewachern entwischt – 1:1 (43.). Rapid hatte die Schotten damit auch zurück ins Spiel gebracht. Vom eigenen Anhang – unter die 50.000 im Ibrox Park hatten sich 1500 Rapid-Fans gemischt – und von Trainer Steven Gerrard wurden sie nach vorne gepeitscht. Rapid war nun damit beschäftigt, die Blau-Weißen vom eigenen Strafraum fernzuhalten. Bis zur 84. Minute ging die Abwehrschlacht auch gut, vor allem, weil Goalie Richard Strebinger beherzt eingriff (68.).

Dann aber wurde Morelos im Strafraum von den Beinen geholt, Mario Sonnleitner war der Übeltäter. Rangers-Kapitän Tavernier verwandelte trocken (84.), Morelos selbst besorgte nach einem Konter noch den 3:1-Endstand (93.).

Fazit: Eine couragierte Vorstellung der Wiener, die dem Druck der Hausherren am Ende nicht mehr gewachsen waren. Am Sonntag wartet in der Bundesliga Mattersburg Und dort ist Rapid im Gegensatz zur Europa League dann unter Siegzwang. (joe)

Europa League, Gruppe G: Glasgow Rangers – Rapid 3:1, Spartak Moskau – Villarreal 3:3.

(joe)

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