ÖFB: Keine „B-Elf“, aber ein Länderspiel der Reservisten

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Franco Foda will den Test in Dänemark am Dienstag dazu nützen, um Spielern mit weniger Einsatzzeiten die verdiente Chance zu geben. Der ÖFB-Teamchef erhofft sich daraus „Empfehlungen“. Wer Kapitän wird, hielt er geheim.

Herning. Österreichs Fußballteam kehrt vor der entscheidenden Phase in der Nations League und dem Beginn der EM-Qualifikation ein letztes Mal in den Testmodus zurück. Im Freundschaftsspiel in Herning gegen Dänemark will Teamchef Franco Foda am Dienstag (20.45 Uhr/live ORF1) noch einmal Erkenntnisse für die kommenden Monate gewinnen. Aber: Ein positives Resultat hat besonderes Gewicht für ihn.

„Dieses Match hat die gleiche Wertigkeit wie ein Nations-League-Spiel. Dänemark ist ein starker Gegner, doch wir wollen gut performen“, kündigte Foda vor dem Abflug an. Dass Stammspieler wie Alaba, Arnautović oder Baumgartlinger fehlen, beschert dem Teamchef keine Bedenken. „Wir haben genug Qualität, um zu bestehen. Wir werden eine schlagkräftige Mannschaft aufbieten.“

Wie heftig die Rotation im Vergleich zum 1:0 gegen Nordirland ausfallen wird, ließ der 52-Jährige offen. Dennoch ist klar, dass die Anfangsformation in Herning wenig mit jenen der vergangenen Länderspiele zu tun haben wird. Es wird das Spiel der Reservisten. „Jeder, der gegen Dänemark spielt, hat die Möglichkeit, sich für weitere Aufgaben zu empfehlen“, erklärte Foda. Die Bezeichnung „B-Elf“ wies er allerdings entschieden zurück.

In puncto Kapitän hielt sich der Teamchef wieder bedeckt. An seiner Einstellung habe sich nichts geändert. Er werde es dem Auserwählten am Spieltag mitteilen. Es darf also getippt werden: Prödl, Burgstaller, eventuell Ulmer?

Kraft von „Danish Dynamite“

Wie auch immer die ÖFB-Anfangs-Elf aussehen wird, sie bekommt es laut Foda mit einem hochwertigen Gegner zu tun. „Die Dänen sind kompakt und stabil in der Defensive und versuchen schnell umzuschalten.“ Im Gegensatz zu Nordirland treffe man auf einen offensiveren Kontrahenten, der zudem Heimvorteil habe. Folglich würden sich jedoch „Räume“ ergeben, die gelte es zu nutzen.

Dänemark ist aktuell Nummer zehn der Weltrangliste. „Danish Dynamite“ verlor von den jüngsten 22 Länderspielen zwei, im WM-Achtelfinale gegen den späteren Finalisten Kroatien im Elfmeterschießen und zuletzt im September im Test in der Slowakei mit 0:3. Damals stand wegen des Spielerstreiks jedoch eine Not-Elf aus Unterhaus- und Futsal-Kickern auf dem Platz.

Das Duell mit dem Europameister von 1992 könnte für sehr lange Zeit Österreichs letztes Freundschaftsspiel sein. Sollte man im Dezember in der EM-Qualifikation in eine Sechser-Gruppe gelost werden, steigen 2019 ausnahmslos Qualifikationsspiele. Sofern Österreich auch im Nations-League-Play-off (März 2020) mitspielt, würden die nächsten Tests erst im Juni 2020 anstehen. Foda: „Das ist doch schön. Wir lieben es, wenn es um etwas geht.“


Dänemark – Österreich. Herning, MCH Arena, 20.45 Uhr/live ORF eins, SR Ola Hobber Nilsen (NOR).
Dänemark: Schmeichel (Leicester); Ankersen (Kopenhagen), Jørgensen (Huddersfield), Christensen (Chelsea), Knudsen (Ipswich); Højbjerg (Southampton), Lerager (Bordeaux), Schöne (Ajax); Poulsen (Leipzig), Dolberg (Ajax), Sisto (Celta Vigo).
Österreich: Lindner; Dragović, Prödl, Wimmer; Lazaro, Schlager, Schöpf, Ulmer; Schaub, Burgstaller, Kainz.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 16.10.2018)

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