Wie viel Bluff verträgt das Land? Zwei Rücktritte sind überfällig

Im US-Magazin „Newsweek“ wird Kurz bejubelt, während Innenminister Kickl und Sozialministerin Hartinger-Klein blamiert werden. Und der ÖVP-Chef schweigt.

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Fortune“, brummte Bruno Kreisky in seiner Zeit als Bundeskanzler (1970–1983) immer wieder. Fortune, das war in seinen Augen mehr als Glück haben, nämlich eine ganze Glückssträhne. Und diese hat Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) jetzt. Nichts Besseres konnte ihm nämlich ausgerechnet jetzt passieren als ein Jubelartikel im US-Magazin „Newsweek“.

Dort wird Kurz schlagzeilenmäßig vorhergesagt, er werde „Europas Zukunft aus seiner dunkelsten Vergangenheit erneuern“. Da stören auch Faktenfehler nicht. Christian Kern war 2015 nicht Bundeskanzler. Da spielt aber auch eine etwas verdrehte Geschichtskenntnis keine Rolle. Kurz wird nämlich zugeschrieben, er verschaffe Österreich „zum ersten Mal seit 100 Jahren, also seit dem Ende der Habsburger“, wieder eine Machtposition. Bruno Kreisky, in dessen Zeit Österreich mehr internationales Gewicht hatte, würde es verzeihen. Er verstand schließlich was von Fortune.

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