Deutsche Grüne nähern sich in Umfragen langsam der Union

Für die deutschen Grünen stellt sich die Frage: Wie den Schwung erhalten? Im Bild jubeln Henrike Hahn, Robert Habeck und Anton Hofreiter über die bayerischen Ergebnisse der Grünen.
Für die deutschen Grünen stellt sich die Frage: Wie den Schwung erhalten? Im Bild jubeln Henrike Hahn, Robert Habeck und Anton Hofreiter über die bayerischen Ergebnisse der Grünen.REUTERS
  • Drucken

Platz zwei für die Grünen in der "Sonntagsfrage" scheint gefestigt. Viele Menschen in Deutschland glauben aber nicht an einen andauernden Höhenflug. Die Werte der SPD sind weiter im freien Fall.

Die deutschen Grünen können ihren Aufschwung in den Umfragen weiter fortsetzen. Laut einer am Montag veröffentlichten Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa im Auftrag von RTL und n-tv stieg ihr Wert im Vergleich zur Vorwoche um zwei Prozentpunkte auf 21 Prozent. Damit liegt nur noch die Union mit aktuell 27 Prozent vor den Grünen.

Die AfD kommt in der Umfrage auf 15 Prozent, die SPD auf 14, FDP und Linke auf neun Prozent. Fünf Prozent würden eine Kleinpartei wählen, 26 Prozent aller Wahlberechtigten sind unentschlossen oder würden nicht wählen gehen.

Die schlechte Nachricht für die Grünen: Mehr als die Hälfte der Befragten glaubt, dass "der Höhenflug der Grünen bald wieder zu Ende sein wird". Lediglich ein Drittel denkt, dass die Grünen die SPD dauerhaft als Volkspartei ablösen werden. Diese Meinung der Befragten ist allerdings schwer zu interpretieren in Bezug auf mögliches Wahlverhalten.

CSU-Verluste in Bayern hausgemacht

Nach der Landtagswahl in Bayern sind über die Hälfte der Befragten überzeugt, dass die CSU und ihr Parteichef Horst Seehofer selbst für das schlechte Ergebnis verantwortlich sind. Ein Drittel sieht die Schuld in der Arbeit der Großen Koalition in Berlin. Zwei Drittel der Befragten fordern Seehofers Rücktritt als Parteichef und deutscher Innenminister. Einzig AfD-Anhänger sind mehrheitlich gegen seinen Rücktritt.

Schwer unter Beschuss ist auch die SPD-Parteichefin Andrea Nahles. Nur ein Fünftel der Bürger ist mit ihrer Arbeit zufrieden - zwei Drittel sind es nicht. Nur zehn Prozent würden sie ins Kanzleramt wählen. Für die aktuelle Amtsinhaberin Angela Merkel (CDU) würden sich hingegen 43 Prozent entscheiden.

Für die Umfrage zu den Werten der Parteien befragte Forsa am Mittwoch und Donnerstag der vergangenen Woche 1503 Bürger, der Fehlerquotient liegt bei bis zu drei Prozentpunkten. Zu den anderen Aspekten befragte Forsa von Montag bis Freitag der vergangenen Woche 2.502 Personen, der Fehlerquotient liegt bei bis zu 2,5 Prozentpunkten.

(APA/AFP)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Andrea Nahles
Außenpolitik

Nahles: "Das ist keine Schicksalswahl für mich"

Die deutsche SPD und ihre Vorsitzende Andrea Nahles sind vor der Hessen-Wahl massiv unter Druck. Nahles wettet auf den Fortbestand der Großen Koalition - aber garantieren könne sie ihn nicht.
Bundeskanzlerin Angela Merkel will ihre Partei aus dem Umfragetief holen.
Außenpolitik

Merkel: Parteiinterner Streit bedroht CDU-Status als Volkspartei

Die deutsche Kanzlerin und CDU-Chefin appellierte in Thüringen an ihre Partei, die Vergangenheit ruhen zu lassen. Man werde dafür gewählt, "mit Zuversicht in die Zukunft zu blicken".

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.