Türkische Zentralbank erwartet heuer Inflation von 23,5 Prozent

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Die Zentralbank hat die Inflationsprognosen für 2018 stark angehoben. Bisher hatte sie eine Teuerung von 13,4 Prozent erwartet.

Die türkische Zentralbank hat angesichts des erheblichen Kursverfalls der Landeswährung Lira ihre Inflationsprognose deutlich nach oben geschraubt. Für das laufende Jahr gehen die Währungshüter nun von einer Teuerung von 23,5 Prozent aus, wie sie am Mittwoch mitteilten. Bisher hatten sie 13,4 Prozent erwartet.

Die Inflationsrate war im September auf 24,5 Prozent geklettert - den höchsten Stand seit 15 Jahren. Laut Notenbank deuten die jüngsten Konjunkturindikatoren für Oktober darauf hin, dass die Lebensmittelpreise weiter anziehen werden. Wenn die eigene Währung an Wert verliert, werden in Euro oder Dollar abgerechnete Importe teurer, was die Inflation anheizt.

Für 2019 rechnet die türkische Notenbank dann mit einem Anstieg der Verbraucherpreise um 15,2 statt wie bisher um 9,3 Prozent. Die Lira-Wächter hatten lange Zeit eine Teuerung von fünf Prozent angestrebt. Die Landeswährung hat seit Jahresbeginn im Vergleich zum Dollar rund ein Drittel ihres Werts eingebüßt.

Die wiederholte Kritik von Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan an der Zentralbank hatte an den Börsen Zweifel aufkommen lassen, ob diese noch unabhängig agieren kann. Sie kämpft schon seit geraumer Zeit gegen die ausufernde Inflation und hatte im September den Leitzins von 17,75 auf 24 Prozent angehoben.

(APA/Reuters)

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