Der designierte Tiroler SPÖ-Chef Georg Dornauer stellt sich - nach einer sexistischen Aussage - am Montagabend der Vertrauensfrage. Nationalrätin Selma Yildirim kündigte an, ihm das Vertrauen zu entziehen.
SPÖ-Nationalratsabgeordnete Selma Yildirim wird am Montagabend im Tiroler Landesparteivorstand dem geschäftsführenden Landesparteivorsitzenden Georg Dornauer nach dessen sexistischem Sager im Landtag das Vertrauen entziehen. "Ich habe ihm das auch in einem persönlichen Gespräch mitgeteilt", sagte Yildirim. Dornauer, der sich der Vertrauensfrage stellen wird, habe dafür "vollstes Verständnis".
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"Unsere Frauenorganisation hat in den letzten Jahren und unter Yildirims Führung wie keine andere für die Rechte der Frauen mobil gemacht hat", sagte Dornauer, der es als "klaren Auftrag" auffasse, dass Vertrauen der Landesfrauenorganisation in seine Person "wieder uneingeschränkt herzustellen". Der 35-Jährige ging aber dennoch von einer "klaren Bestätigung" als geschäftsführender Vorsitzender im Landesparteivorstand aus.
Bogner-Strauß: "Kein Platz für Sexismus in Politik"
Auch Yildirim rechnete damit, dass Dornauer am Montag bestätigt wird. Das Ergebnis dürfte aber jedenfalls schlechter ausfallen als noch vor zwei Wochen. Damals war Dornauer vom Landesparteivorstand mit nur einer Gegenstimme zum Nachfolger der Tiroler SPÖ-Chefin Elisabeth Blanik designiert worden. "Ein zweites Mal bekommt er mein Vertrauen nicht mehr", sagte die Tiroler SPÖ-Nationalratsabgeordnete. Dies sei auch eine "Glaubwürdigkeitsfrage", meinte Yildirim: "Schließlich solidarisieren wir uns mit Frauen, daher können wir derartige Sager nicht tolerieren."
ÖVP-Frauenministerin Juliane Bogner-Strauß forderte am Montag die Tiroler SPÖ auf, "ein klares und mutiges Zeichen für glaubwürdige Frauenpolitik zu setzen". Es dürfe keinen Platz für Sexismus in der Politik geben. Bogner-Strauß hatte sich genauso wie viele SPÖ-Politiker über Dornauers Aussage entsetzt gezeigt.
Dornauer hatte noch vor der Designierung zum SPÖ-Landesvorsitzenden im Landtag in Richtung der krankheitsbedingt abwesenden Grünen-Landesrätin Gabriele Fischer gemeint, dass er sich diese "nicht in der Horizontalen vorstellen" wolle. Noch während der Sitzung entschuldigte er sich für den Sager und betonte, dass er ihn einzig und allein auf die Bettlägerigkeit bezogen habe. Der designierte Tiroler SPÖ-Chef wurde daraufhin aus den Bundesgremien der Partei verbannt.
(APA)