Hälfte der Smart Meter im Burgenland bereits installiert

Siemens AG
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100.000 Stromzähler gewechselt - Energie Burgenland: Werden gesetzlich vorgeschriebene 95 Prozent bereits 2020 erreichen - Neusiedl am See vermutlich letzter Bezirk

Bis 2020 sollen laut EU 80 Prozent der Haushalte mit digitalen Stromzählern ausgestattet sein. Das selbstgesteckte Ziel von 95 Prozent bis 2019 konnte nicht erfüllt werden. Doch das Burgenland geht mit gutem Beispiel voran. Bereits die Hälte der zu tauschenden Geräte sei bereits installiert. Bis 2020 werden 95 Prozent der Ferraris-Zähler ausgetauscht sein. Damit scheint das Burgenland das einzige Bundesland, das die Vorgaben schon vorher erfüllen kann.

Der neue Zähler wird am Platz des alten installiert. Ein Umbau des Zählerkastens ist dabei laut Netz Burgenland nicht nötig. Außerdem fallen weder Staub noch Verschmutzungen an. Die Kosten dafür sind bereits in den Netzgebühren enthalten, heißt es in einer Aussendung.

Bis dato sind die südlichsten Bezirke Jennersdorf und Güssing im Großen und Ganzen bereits abgeschlossen. Der Bezirk Oberwart ist etwa zur Hälfte abgeschlossen, die andere Hälfte ist aktuell in Bearbeitung. Die Bezirke Oberpullendorf, Mattersburg und Eisenstadt-Umgebung sind zu einem überwiegenden Teil für nächstes Jahr geplant. Der letzte fertiggestellte Bezirk wird im Jahr 2020 aller Voraussicht nach Neusiedl am See sein.

Der Smart Meter soll den Vorteil bringen, dass der Stromverbrauch kontrolliert und das Nutzverhalten optimiert werden könne. Die jährliche Vor-Ort-Zählerablesung werde laut Netz Burgenland überflüssig. Die Daten werden künftig völlig automatisiert aus der Ferne abgerufen. Kunden haben die Möglichkeit, dass ihre Daten im 15-Minuten-Intervall abgefragt werden. Das muss aber aktiv (Opt-In) beim Netzbetreiber reklamiert werden. 

Smart Meter in der Kritik

Seit der beschlossenen Einführung warnen Datenschützer vor Smart Metern. Sie sehen die Ersparnismöglichkeiten von bis zu 40 Euro pro Jahr als vorgeschobenen Grund. Der Stromverbrauch gebe immerhin bei sekundengenauer Ablesung Aufschluss über das Nutzungsverhalten in den Haushalten. Wann wird geduscht, gekocht und wer verlässt wann das Haus.

Aktuell werden die Daten nicht so detailliert übertragen oder ausgewertet. Datenschützer befürchten, dass dies aber in Zukunft durchaus möglich sei. Nach dem Gesetz darf im Grunde jeder Österreicher den Einsatz eines Smart Meters in seinem Haushalt verweigern (Opt-Out). Bis dato liegt die Opt-Out-Rate laut E-Control bei rund 1,7 Prozent. Allerdings steht die große Umstellung in den Metropolen, wo überdurchschnittlich viele Verweigerer vermutet werden, noch bevor.

(bagre/APA)

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