Tödlicher Bootsunfall am Wörthersee: Berufung gegen Urteil liegt vor

Die Angeklagten mit ihren Verteidigern beim ersten Prozess
Die Angeklagten mit ihren Verteidigern beim ersten ProzessAPA/GERT EGGENBERGER
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Der 45-jährige Niederösterreicher, der nach einem tödlichen Motorbootunfalls am Wörthersee zu zehn Monaten Haft verurteilt wurde, akzeptiert den Schuldspruch nicht. Nun muss das Oberlandesgericht Graz entscheiden.

Ein 45 Jahre alter Niederösterreicher, der Mitte Mai am Landesgericht Klagenfurt wegen eines tödlichen Motorbootunfalls am Wörthersee zu zehn Monaten unbedingter Haft verurteilt worden ist, bekämpft dieses Urteil. Die Berufung dagegen wurde von seinem Rechtsanwalt Alexander Todor-Kostic am Landesgericht Klagenfurt eingebracht. Nun muss die Causa vom Oberlandesgericht Graz entschieden werden.

"Die Rechtsmittel sind fristgerecht eingelangt", erklärte der Sprecher des Landesgerichtes, Christian Liebhauser-Karl, am Montag auf APA-Anfrage. Nun haben die jeweiligen Gegenseiten, auch Staatsanwalt Christian Pirker hatte Berufung eingelegt, Gelegenheit zur Gegenäußerung, dann geht der Akt nach Graz ans OLG. Mit einem Verhandlungstermin wird erst in einigen Monaten gerechnet.

Riskantes Manöver

Der Niederösterreicher war wegen grob fahrlässiger Tötung schuldig gesprochen worden. Laut dem Urteil hatte er alkoholisiert das Motorboot gelenkt und dabei mit einem riskanten Manöver verschuldet, dass ein gleichaltriger Freund, ebenfalls aus Niederösterreich, über Bord geschleudert wurde. Der Mann geriet unter Wasser mit dem Kopf in die Schiffsschraube, seine Leiche wurde tags darauf von Tauchern aus 30 Meter Tiefe geborgen. Der Angeklagte plädierte vor Gericht auf nicht schuldig. Er erklärte, sein Freund habe ihm von hinten ins Lenkrad gegriffen und dieses gewagte Manöver durchgeführt. Dabei sei er selbst "teilweise aufgestanden", den Rückwärtsgang habe er nicht eingelegt.

Diese Version war für den Sachverständigen Hermann Steffan ausgeschlossen. Der Richter folgte der Ansicht des Experten und fällte einen Schuldspruch, den der Niederösterreicher nicht akzeptierte.

(APA)

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