Äthiopien: Das unbeachtete Wunderland

Äthiopien (hier eine Szene am Rand eines Marktes der Hauptstadt Addis Abeba), das einzige nie kolonialisierte Land Afrikas, erlebt derzeit einen wirtschaftlichen Boom.
Äthiopien (hier eine Szene am Rand eines Marktes der Hauptstadt Addis Abeba), das einzige nie kolonialisierte Land Afrikas, erlebt derzeit einen wirtschaftlichen Boom.(c) LightRocket via Getty Images (Jorge Fernández)
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Abseits der globalen Aufmerksamkeit vollzieht das einstige Hungerland Äthiopien seit einigen Jahren einen rasanten wirtschaftlichen Aufschwung. Seit heuer gibt es auch politisch Hoffnung.

Ein dürres Kind mit leeren Augen, die in die Kamera starren. Es ist dieses Bild, das den meisten Österreichern in den Sinn kommen dürfte, wenn sie Äthiopien hören. Kein Wunder, schließlich war es die große Hungersnot Äthiopiens in den Jahren 1984 und 1985, die über lange Jahre hindurch prägend für das Image des Landes – und mitunter ganz Subsahara-Afrikas – im Westen war. Sie war es auch, die 1985 den Anlass für das berühmte Live-Aid-Konzert zeitgleich in London und Philadelphia gab.

Doch seither sind mehr als 30 Jahre vergangen. Und weitgehend unbemerkt hat sich Äthiopien vom „Hungerland zum Hoffnungsträger“ entwickelt, wie eine Studie des Berlin-Instituts für Bevölkerung und Entwicklung jüngst treffend titelte. So betrug das Wirtschaftswachstum des Landes beinahe jedes Jahr in der vergangenen Dekade zehn Prozent oder leicht darüber.

Auch wenn diese Zuwächse von einem sehr niedrigen Niveau ausgehen, ist Äthiopiens 62-Milliarden-Dollar- Volkswirtschaft (Österreich: 417 Milliarden Dollar) damit schneller gewachsen als jede andere in Afrika südlich der Sahara. In der Periode bis zum Sommer 2019 soll es laut Internationalem Währungsfonds erneut ein Plus von 8,5 Prozent geben.

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