Welthandel. Die USA reden mit China über ein Ende des Handelskonflikts. Die Zeit drängt, und es gibt viel zu tun. "Die Presse" hat sich angesehen, welche Konflikte noch gelöst werden müssen.
Wien. Seit Anfang Dezember laufen sie, die 90 Tage Waffenstillstand im Handelskrieg. Knapp zwei Monate bleiben den USA und China, um eine weitere Eskalation des Konflikts – mit all seinen Nebenwirkungen auf die Weltwirtschaft – doch noch zu verhindern. Einen ersten Durchbruch könnte es schon dieser Tage geben, wenn eine amerikanische Delegation zu Verhandlungen nach Peking reist.
Auch wenn es ohne die beiden Staatsführer Donald Trump und Xi Jinping wohl keine finale Einigung geben wird, könnten doch einige Brandherde gelöscht werden. Viel Zeit bleibt den Verhandlern nicht. Schaffen die beiden Wirtschaftsmächte bis Ende Februar keine Einigung, steht im März eine neue Runde an Strafzöllen an. Aber was genau müsste eigentlich gelöst werden, damit sich die beiden Streithähne wieder versöhnen können? „Die Presse“ hat sich angesehen, welche Themen das wirtschaftliche Verhältnis zwischen den USA und China besonders belasten.
1. Die USA fordern mehr Schutz für das geistige Eigentum ihrer Firmen
Ein Knackpunkt in den Verhandlungen wird die Frage sein, ob Peking den Amerikanern glaubhaft machen kann, das Know-how ausländischer Unternehmen künftig besser zu schützen. Die USA beschuldigen China, US-Firmen im Land zu zwingen, ihr Know-how an ihre chinesischen Joint-Venture-Partner abzugeben und bei Industriespionage und Technologieklau der lokalen Unternehmen beide Augen zuzudrücken. Auch Europas Unternehmen klagen regelmäßig über erzwungenen Technologietransfer in Richtung China.