Facebook soll seit Jahren Nutzerzahlen manipulieren

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Mehr als die Hälfte aller Facebook-Accounts sollen Fake sein. Diese Behauptung stellt Aaron Greenspan auf, der von sich behauptet, eigentlich die Idee an Facebook gehabt zu haben. Außerdem wirft er die Frage auf, ob Zuckerberg nicht ein Hochstapler sei.

Mehr als 2,2 Milliarden aktive Nutzer zählt Facebook. Von kleinen und großen Krisen erholt sich das Zuckerberg-Netzwerk jedes Mal überraschend schnell und freut sich am Ende jedes Quartals wieder über wachsende Nutzerzahlen. Alles Betrug, meint jetzt Aaron Greenspan, der ehemalige Studienkollege von Mark Zuckerberg und selbsternannte eigentliche Gründer von Facebook.

Der Harvard-Absolvent beschreibt in einer 75-seitigen Studie, dass die Hälfte aller Facebook-Konten Fake seien. Dass diese nicht gelöscht werden, sei nicht nur darauf zurückzuführen, dass das Unternehmen gänzlich die Kontrolle verloren hätte. Laut Greenspan soll Facebook die Nutzerzahlen manipulieren, um so mehr für Werbeanzeigen veranschlagen zu können.

""Facebook hat keine und wird nie eine Möglichkeit haben, die Anzahl von Fake-Accounts exakt festzustellen", heißt es zudem in dem Bericht. Zwar bestreitet ein Unternehmenssprecher vehement die Aussagen Greenspans.

In der Studie heißt es weiter: „Dessen offizielle Kennzahlen, von denen es viele nicht mehr quartalsweise ausweist, sind widersprüchlich und sogar absurd“, so Greenspan. Ende 2017 vermeldete Facebook 207 Millionen doppelte Nutzer und zwei bis drei Prozent Fake-Accounts. Laut Greenspan und seinem Team soll die Zahl der Fake-Accounts bei knapp 50 Prozent liege.

Für Greenspan ist klar, dass Mark Zuckerberg nur immer einem Ziel gefolgt ist: Profit. Entgegen seinen eigenen Aussagen in dem kürzlich in mehreren Zeitungen erschienen Gastkommentar, soll die Monetarisierung und nicht die Vernetzung im Vordergrund gestanden haben. Ein alter Vorwurf.

Greenspan ist schon lange nicht mehr gut auf Mark Zuckerberg zu sprechen. Auch darauf nimmt er in seinem Bericht Rücksicht. Nicht nur bezeichnet er ihn als Genie, sondern erklärt auch: "Leser meines Berichts können die Studie gerne als voreingenommen bezeichnen. Sie sollten aber auch bedenken, dass die Studie korrekt sein könnte."

Die Investoren haben bereits auf die Studie reagiert. Kurz nachdem die Studie veröffentlicht wurde, fiel der Aktienwert kurz, um sich schnell wieder davon zu erholen.

>>> Mashable

>>> Studie von Aaron Greenspan

(bagre)

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