Barbara Zeman erzählt aus dem Leben eines Kunstsammlers

Bildpoetisch erzählt.
Bildpoetisch erzählt.(c) Hoffmann und Campe Verlag
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Eine Sprache zum Sehen: Genussvoll gestaltet Barbara Zeman in ihrem Debütroman Szenen aus dem Leben des steinreichen Erben „Immerjahn“ zu Stillleben.

Am Anfang war die Dunkelheit. Denn im Grunde beginnt alles mit einer Augenentzündung. Sie ist das einschneidendste Erlebnis in der Kindheit von Gotthold Immerjahn, nachdem die Haushaltshilfe ihn in Abwesenheit seiner Eltern selbst behandelt hat und ihm wochenlang die Augen mit Geschirrtüchern verbindet. Danach sieht er die Welt plötzlich anders. Alles wird von nun an einem genauen, prüfenden Blick ausgesetzt. Kunstwerke, Tiere, Gegenstände. Er interessiert sich bald für Bernard Berenson, den „größten Kunstkenner aller Zeiten“, dessen Hauptaussage lautet, man müsse das Sehen lernen, „bis man in dem Bild wohnt“. Und das ist wohl auch die Botschaft dieses Romans.

Schon auf der ersten Seite rückt Barbara Zeman diese Thematik in bedrückender Bildpoesie in den Fokus: „Trübe taumelten die sinkenden Brocken eines Traumes vor seinen Augen, um die Beine strichen ihm weiße Tiere, die verblassten, dann gänzlich verschwanden.“ Ebenso, also in melancholisch-poetischem Ton, geht es auch weiter.

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