Ahonen: Der Name bürgt für kraftvolle Absprünge

Die Familie Ahonen
Die Familie Ahonen(c) REUTERS (Lehtikuva Lehtikuva)
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Talent. Finnlands Springer werden auch in Seefeld keine WM-Medaille gewinnen. Aber Mico Ahonen, 17, sammelt Erfahrungen als fünfter Springer und Ersatzmann. Immerhin: Es ist ein neuer Impuls.

Helsinki. Die Überraschung war in Finnland gewaltig, als der Verband sein Aufgebot für die Seefeld-WM bekanntgab. Nicht, dass ein neuer Siegertyp – abseits der Loipen – gefunden wurde oder einer, der die Krise in der seit Jahren sieglosen, ehemaligen Schanzen-Hochkultur beenden könnte. Doch die Finnen setzten nun ein zukunftsweisendes Signal: sie nominierten den erst 17-jährigen Mico Ahonen als fünften Mann, als Ersatzspringer.

Ahonen, dieser Name sagt Skisprung-Anhängern viel. Janne Ahonen gewann fünf Mal die Vierschanzentournee, der Schweiger aus Lahti gewann 2005 in Oberstdorf als bis dato letzter Finne Gold von der Großschanze. Auf den Gewinner von 36 Weltcupspringen hatte sich die Heimat zu lange konzentriert, in seine Generation jede Aufmerksamkeit und nach dem Dopingskandal von 2001 alle noch vorhandenen, spärlichen Gelder gepumpt.

Ein Trugschluss, der sich inmitten seiner unzähligen Rücktritte rächte: Systeme veränderten sich, Talente hörten auf, Skisprungzentren arbeiteten nur in Eigenregie. Auch der Steirer Andreas Mitter konnte in Finnland keine Trendwende bewirken.

Nun taucht Mico Ahonen erstmals bei einer WM auf. Sein Vater, 41, träumte davon, mit ihm im Weltcup abzuspringen, nur daraus wurde nichts. Der Teenager hat es bislang auch nur einmal in den zweiten Durchgang im Kontinental-Cup, einer zweitklassigen FIS-Serie, geschafft. Er wurde 45. in Ruka, bei einem FIS-Cup zuletzt wurde er 14. In Ermangelung weiterer Schanzenfachkräfte ist Ahonen jr. nun Ersatzmann – und zugleich Finnlands größte Hoffnung.

Der letzte Weltcupsieg gelang Anssi Koivuranta 2014 – auf dem Bergisel. Vielleicht schließt sich in Tirol dieser Kreis. (fin)

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