Die Jagd auf Chinas Shopping-Touristen

Chinesische Touristen sind mittlerweile die kauffreudigsten Gäste in Österreich.
Chinesische Touristen sind mittlerweile die kauffreudigsten Gäste in Österreich. Hans Ringhofer / picturedesk.com
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Mit der Bezahl-App Alipay will der E-Commerce-Gigant Alibaba den immer reisefreudigeren Chinesen ins Ausland folgen. Für Österreichs Handel und Hotelgewerbe bietet das enorme Umsatzchancen.

Wien. Es ist schnell klar, an welches Publikum das glitzernde Spektakel gerichtet ist: Prominent am Eingang platziert, steht ein rot-weißer Kristalldrache, rundherum funkeln Uhren, Ketten und Figuren des Kristallkonzerns Swarovski. Qi Geng steht an der Kassa und wartet auf Kunden. Seine gut dutzend chinesischen Kollegen tun es ihm auf drei Stockwerken gleich.

Noch ist es ruhig in dem Souvenirgeschäft im 12. Wiener Bezirk, unweit von Schloss Schönbrunn. Doch das ändert sich schnell, erklärt Einkaufsleiter Qi. Reisebus-Ladungen voller chinesischer Touristen auf Jagd nach europäischen Luxusprodukten seien ganz normal. So ist der Verkauf voll auf die Gäste aus China abgestimmt: Seit eineinhalb Jahren können sie hier mit dem Handy bezahlen. Sie nutzen dazu die Internetplattform Alipay, eine Erfindung von Jack Ma, dem Gründer des E-Commerce-Giganten Alibaba.

Der Shop hat damit einen Trend aus der Volksrepublik aufgegriffen: Vom neuen Kleid, über die Taxifahrt, bis zum Kilo Äpfel am Markt – mobiles Zahlen ist in China allgegenwärtig.

Wer eine entsprechende App besitzt, kann durch das Generieren eines einmaligen Strichcodes oder durch Auflegen des Handys auf einem Kassenautomaten Geld von seinem Konto abziehen. Immer mehr chinesische Unternehmen verweigern die Annahme von Bargeld. Das rief jüngst sogar die chinesische Zentralbank auf den Plan: Der Hype schädige die Rechte der Verbraucher – und schade dem Yuan, rügte sie.

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