Rendi-Wagner kommt nun doch zu Dornauers Wahl nach Tirol

SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner
SPÖ-Chefin Pamela Rendi-WagnerAPA/HERBERT PFARRHOFER
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Die SPÖ-Chefin habe sich "angesichts der öffentlichen und internen Diskussion" kurzfristig umentschieden. Dornauer freut sich "sehr" darüber, ÖVP-Frauenministerin Bogner-Strauß bedauert, dass Sexismus in der SPÖ toleriert werde.

SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner nimmt nun doch an der Wahl von Georg Dornauer zum neuen Tiroler Landesparteivorsitzenden am  Samstag teil. Sprecher Stefan Hirsch bestätigte am Freitag einen entsprechende Bericht von "Krone online". Rendi-Wagner habe sich dazu kurzfristig entschieden und werde in Innsbruck "selbstverständlich" auch eine Rede halten.

Das Verhältnis zwischen dem designierten Tiroler SPÖ-Chef und Rendi-Wagner galt zuletzt als unterkühlt. Die Parteivorsitzende hatte Dornauer nach dessen als sexistisch gewerteten "Horizontal-Sager" in Richtung der grünen Landesrätin Gabriele Fischer im Tiroler Landtag für alle Bundesparteigremien gesperrt. Sie sollte daher auch nicht an der Wahl zum Landesparteichef teilnehmen.

Nun hat sich Rendi-Wagner laut Hirsch "angesichts der öffentlichen und internen Diskussion" doch kurzfristig dazu entschieden, was als Signal für Geschlossenheit zu werten sei. Diese wolle sie auch vor Ort einmahnen, erklärte der Sprecher. Die Entscheidung, dass Dornauer kein Stellvertreter werde und nicht ins Bundesparteipräsidium einziehe, habe damit nichts zu tun und bleibe aufrecht.

Dornauer "sehr" erfreut, Bogner-Strauß enttäuscht

Frauenministerin Juliane Bogner-Strauß (ÖVP) reagierte am Freitag enttäuscht auf die Meinungsänderung von Rendi-Wagner. Dass diese nun doch zur Wahl von Dornauer nach Tirol fährt, zeige, dass Sexismus in der SPÖ toleriert werde, kritisierte sie. Dies sei ein bedauerliches Zeichen der ehemaligen Frauenministerin, so Bogner-Strauß.

Dornauer hingegen betonte, seine Freude, dass die rote Bundesparteivorsitzende zu seiner Wahl anreise, sei "sehr groß". Der Parteitag werde somit zum "fulminanten Auftakt" einer neuen Ära der Tiroler SPÖ. "Ich war gestern im Burgenland zur Angelobung meines Freundes Hans Peter (Doskozil, Anm.) als burgenländischer Landeshauptmann", so Dornauer: "Bereits da hat die SPÖ Geschlossenheit demonstriert." Der nun angekündigte Besuch der Parteivorsitzenden freue auch die Tiroler Funktionäre sehr.

Ob er jetzt durch den Besuch die Tür offen sehe, ins Bundesparteipräsidium einzuziehen, wollte Dornauer nicht bewerten. Nur soviel: "Wir haben morgen den ganzen Tag Zeit, über derartige Dinge zu reden."

(APA/Red.)


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