Der Grazer Technologiekonzern Andritz verzeichnete im Vorjahr einen Gewinnrückgang. Die Dividende bleibt aber stabil. Volle Auftragsbücher sollen heuer zu Wachstum führen. Analysten erwarten Rekordwerte.
Analysten hatten Andritz für 2018 einen Jahresgewinn von rund 240 Millionen Euro zugetraut. Die Erwartungen waren zu hoch gesteckt. Der Grazer Technologiekonzern verdiente im Vorjahr nur 222 Millionen Euro, um 15,6 Prozent weniger als 2017. Der Umsatz stieg um 2,4 Prozent auf 6,03 Milliarden Euro. Das EBITDA gab um 8,1 Prozent auf 498 Millionen Euro nach, das EBIT ging um 19,5 Prozent auf 321,6 Millionen Euro zurück. Im vierten Quartal gab es einen EBIT-Rückgang um 25,2 Prozent auf 92,4 Millionen Euro.
Das Ergebnis sei von Rückstellungen für geplante Restrukturierungskosten in den Geschäftsbereichen Hydro und Metals Forming belastet, erklärte der Konzern. Anleger werden mit einer stabilen Dividende von 1,55 Euro je Aktie bei Laune gehalten, was auf Basis des aktuellen Kurses einer Dividendenrendite von rund 3,5 Prozent entspricht. Ebenfalls positiv: Der Auftragseingang erreichte im Vorjahr mit 6,65 Milliarden Euro (plus 19,1 Prozent) einen neuen Rekordwert, Zuwächse gab es in allen Geschäftsbereichen. Der Auftragsstand per ultimo 2018 betrug knapp 7,1 Milliarden Euro (plus 11 Prozent).
Andritz-Chef Wolfgang Leitner ist daher trotz des Ergebnisrückgangs mit dem abgelaufenen Geschäftsjahr nicht unzufrieden: "Das hohe organische Wachstum beim Auftragseingang bestätigt einmal mehr unsere Technologie- und Marktführerschaft in den von uns bedienten Märkten. Mit den im Jahr 2018 akquirierten Firmen können wir unsere Wettbewerbsposition, insbesondere im stabilen Servicegeschäft, weiter stärken. Auch 2019 werden wir weiter in die langfristige Wettbewerbsfähigkeit der Gruppe investieren."
Heuer Rekordgewinn möglich
Für das Gesamtjahr 2019 rechnet Leitner mit einer gegenüber 2018 weitgehend unveränderten Projekt- und Investitionstätigkeit in den vier Geschäftsbereichen. Bedingt durch den hohen Auftragsstand erwartet Andritz für heuer einen deutlichen Umsatzanstieg sowie auch eine Erhöhung der Rentabilität. Analystenschätzungen zufolge ist mit einem Rekordumsatz von rund 6,7 Milliarden Euro zu rechnen, der Gewinn könnte erstmals die Marke von 300 Millionen Euro überschreiten.
Der Konzern beschäftigt 29.000 Mitarbeiter an mehr als 280 Standorten in mehr als 40 Ländern weltweit. Andritz gehört zu den Technologie- und Marktführern im Bereich Wasserkraft, in der Zellstoff- und Papierindustrie, der metallverarbeitenden Industrie und Stahlindustrie sowie in der kommunalen und industriellen Fest-Flüssig-Trennung.