Neue Freunde: Motels und Millennials

Angekratzte Ikone: Die Zeit hat die Motels überholt, der Zeitgeist soll sie wieder nach vorn bringen.
Angekratzte Ikone: Die Zeit hat die Motels überholt, der Zeitgeist soll sie wieder nach vorn bringen.Getty Images/iStockphoto
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Der Trend von Cheap Chic erreicht nun auch die USA. Eine Entwicklung, die manches Motel aus einem staubigen Dornröschenschlaf reißt. Und neue Zielgruppen erschließt.

Sie gelten als Ikonen des Reisens in den USA, die Wahrheit lautet aber: Man muss sie wirklich mögen, um noch darin absteigen zu wollen. Motels prägen das Reisegefühl in fast allen Roadmovies und waren einst Inbegriff der coolen Unterkünfte für Road-Trippers, „moderne“ Massagebetten mit Münzeinwurf inklusive. Seit den 1950er- und 1960er-Jahren hat der Zahn der Zeit aber schwer an ihnen genagt, das Publikum und die Ausstattung sind nicht jünger und nicht hipper geworden, und nicht jeder liebt es, entweder hinter dunklen Vorhängen oder aber auf dem Präsentierteller des ganzen Parkplatzes mit Blick auf Kühlerhauben sitzen zu müssen.

Hoffnung für die Zunft bringt ein neuer Trend, der die USA vorsichtig erobert – und das in diesem Fall durchaus nach den designaffinen Ländern Europas: Unter dem zunehmenden Druck der Airbnb-Konkurrenz, haben große wie kleine Hotelketten begonnen, verhältnismäßig günstige, cool designte Hotels zu entwickeln und dem Trend zum Cheap Chic zu folgen. Denn bisher galt eher die Losung „entweder oder“: Wer sparsam logieren und in der Preisklasse deutlich unter 100 Dollar bleiben wollte, musste nicht nur hin und wieder auf gewisse Sauberkeitsstandards, sondern ganz sicher auch auf ein schönes Design verzichten. Deutlich über den 100 Dollar durfte man von der weitgehend auf Einhaltung eines österreichischen Hygieneniveaus und neuwertigen Mobiliars ausgehen – bis zu einem wirklich ansprechenden Design war es meist immer noch ein weiter Weg.

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