Besau Marguerre: Der Sprung über den Tellerrand

Farbwählerisch. Das Studio Besau Marguerre sitzt auf  dem Thonet „S 533 F“.
Farbwählerisch. Das Studio Besau Marguerre sitzt auf dem Thonet „S 533 F“.(c) Thonet/Constantin Meyer
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Das Hamburger Designstudio Besau Marguerre liebt das Ganze mehr als seine Teile. Vor allem auch in der Gestaltung.

Die Welt ist eine Fläche. Und eine Kugel. Und eine Philharmonie. Und auch ein Stuhl. Ideen bekommen eben ganz unterschiedliche Formen, in denen sie sich niederschlagen wie Wasserdampf auf kalten Scheiben. Das Hamburger Designduo Besau Marguerre probiert da gern die ganzheitliche Sicht der Gestaltung an der Wirklichkeit aus. Ob sie sich nun zweidimensional darstellt wie ein Plakat. Oder die Seite aus einem Möbelkatalog. Oder so begehbar und atmosphärisch spürbar wie die Hamburger Elbphilharmonie von innen, die das Studio auch mit seinen Konzepten und Entwürfen eingerichtet hat. Der deutsche Hersteller e15 schickte so manche davon danach sogar unter den Namen „Elbe" in Serienproduktion. Aber zu Beginn des Jahres haben sich Marcel Besau und Eva Marguerre vor allem selbst eingerichtet: bei einem anderen deutschen Hersteller – mit ihren Ideen. Für Thonet aktualisierten sie nicht nur Produkte, die gerade zum 100. Bauhaus-Geburtstag gestalterisch glänzen. Und in neuen Farbkonzepten von Besau Marguerre. Etwa den legendären Freischwinger „S 533 F" von Ludwig Mies van der Rohe. Sie gestalten gleich die ganze Welt mit. Zumindest jene des Messeauftritts auf der IMM Cologne, veranworten aber auch die Marketing-Tools, die die Botschaft vom 200.  Geburtstag von Thonet unter die Leute bringt.

Sie vertreten einen interdisziplinären Ansatz in der Gestaltung. Wie setzen Sie ihn für Kunden wie etwa Thonet um?
Eva Marguerre: Für uns sind die gestalterischen Welten eng verzahnt, die eine ist von der anderen nicht wirklich zu trennen. Wenn wir etwa ein Produkt gestalten, ist es für uns auch extrem spannend zu sehen, wie es danach im Katalog präsentiert wird – wir machen ja auch viele Foto-Shootings. Und oft, wenn wir ein Produkt im Sinn haben, denken wir auch schon einen Raum mit, in dem es stehen könnte. Auch deshalb, weil wir ja auch Interior-Konzepte machen.

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