Der Staatspräsident hat die Kommunalwahl am Sonntag zu einem Referendum über sich gemacht. Die derzeit schlechte Wirtschaftslage macht der Regierungspartei AKP dabei zu schaffen.
Istanbul. Recep Tayyip Erdoğan kämpft. Unablässig reist der Staatspräsident derzeit durchs Land. Er hält jeden Tag mehrere Reden, gibt Fernsehinterviews und veranstaltet virtuelle Begegnungsrunden mit jungen Leuten in den sozialen Medien. Der Einsatz des 65-Jährigen gilt einer Wahl, die ihn eigentlich gar nichts angeht.
An diesem Sonntag bestimmen 57 Millionen türkische Wähler ihre Lokalparlamente und Bürgermeister, nicht ihren Staatschef. Doch Erdoğan hat die Kommunalwahl zum Referendum über sich selbst erklärt. Und das könnte für ihn zum Problem werden. Zwar wird seine Regierungspartei, AKP, am Sonntag stärkste politische Kraft im Land bleiben, aber Stimmenverluste der AKP in den Kommunen könnten Folgen auf nationaler Ebene haben.