"Game of Thrones": Staffel sieben, Folge sieben: Liebe und Lügen

Game of Thrones - Das Lied von Eis und Feuer
Game of Thrones - Das Lied von Eis und Feuer(c) HBO (Helen Sloan)
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In „The Dragon and the Wolf“ kommt zusammen, was zusammengehört. Außerdem: das lang ersehnte Gipfeltreffen

Spoiler-Warnung: In diesem Episodenblog wird die Handlung der jeweils beschriebenen "Game of Thrones"-Folge verraten.

Staffel sieben, Folge sieben. Dass wir das noch erleben dürfen: (fast) alle wichtigen Figuren aus „Game of Thrones“ an einem Ort. Fast kriegt man es mit der Angst zu tun: was, wenn George R.R. Martin beschließt, hier eine Bombe hochgehen zu lassen – wie es Cersei im großartigen Finale von Staffel sechs tat? Das passiert freilich nicht. In „The Dragon and the Wolf“ gibt es keine große Schlacht und kein großes Schlachten. Fast alle Figuren überleben die Folge – fast.

Von einem muss man sich verabschieden. Die Stark-Schwestern machen in Winterfell Petyr „Littlefinger“ Baelish den Prozess. Und der geht nicht gut für ihn aus. Ausgesprochen wird das Todesurteil von Sansa, ausgeführt wird die Strafe von Arya. „The man who passes the senctence should swing the sword“, sagte Papa Ned Stark in Folge eins. Die Frauen teilen sich die Arbeit. Nach den versuchten Intrigen Littlefingers ist es herrlich, den beiden zuzuschauen. Und auch Bran hilft mit – als eine Art Zeuge. So geht Zusammenarbeit. „When the snows fall and the white winds blow, the lone wolf dies, but the pack survives“, sagt Sansa, ihren Vater zitierend.

Game of Thrones - Das Lied von Eis und Feuer
Game of Thrones - Das Lied von Eis und Feuer(c) HBO (Helen Sloan)

Mit „Littlefinger“ stirbt eine wirklich wichtige Figur: er war es, der den jüngsten Krieg in den Sieben Königreichen angezettelt hat – mit List und Tücke. Indem er Lysa Arryn dazu gebracht hat, ihren Mann Jon Arryn (Hand des Königs Robert Baratheon) zu ermorden. Die Starks gegen die Lannisters aufgehetzt hat, indem er Catelyn einen Dolch präsentierte, der angeblich Tyrion Lannister gehörte und mit dem Bran hätte ermordet werden sollen. Der Ned Stark verraten hat. Und trotzdem: man wird ihn nicht vermissen. Die Zeit der ausgedehnten Ränkespiele um den Thron ist vorerst vorbei, das ist nach dieser Folge klar.

Cersei belügt ihren Bruder

Cersei sieht das freilich nicht so. Sie gilt es auf dem großen Gipfeltreffen im Dragonpit in King's Landing zu überzeugen. Und sie ist schockiert von dem mitgebrachten Zombie, keine Frage. Trotzdem ist ihr der eigene Machterhalt wichtiger als die Rettung der Menschheit. Sie belügt Tyrion, indem sie ihm zusichert, auch die Lannister-Truppen werden sich am Kampf gegen die White Walker beteiligen. Und sie stößt Jaime endgültig vor den Kopf, der entgegen ihres Willens sehr wohl nach Norden reist. Nur noch einer ist auf ihrer Seite: Balon Greyjoy, der erst so tut, als würde er auf die Iron Islands fliehen, Cersei dann aber doch ihr Söldnerheer, die Golden Company, bringt.

Tut Cersei das nur, weil ihr Jon Snow nicht zusichern will (oder kann), dass er sich am Krieg gegen sie nicht beteiligen will? Sie hätte das doch sowieso getan, oder? Was die Szene ausspart, ist der Rest ihres Gesprächs mit Tyrion. Was verspricht er ihr, damit sie auf der Seite von Jon und Daenerys kämpft? Eine Thron für das Kind, das sie im Bauch trägt? Daenerys würde das nicht gefallen.

Hat die Hexe nun recht oder nicht?

Vielleicht wird sie ja doch noch Mutter eines Menschenkinds. Viel wurde in der Staffel über ihre (wahrscheinliche) Unfruchtbarkeit geredet. Jon Snow stellt sie infrage. Wer ihr das gesagt habe, das sie nie Kinder haben werde? „The witch who murdered my husband“, antwortet sie. Und er fragt: „Has it occured to you she might not have been a reliable source of information?“ Gute Frage.

Ein Baby von Daenerys würde alles verändern. Ein Baby von ihr und Jon Snow noch mehr. Und nach dieser Folge ist es möglich. Jon klopft an die Tür von Daneerys Kajüte und sie lässt ihn ein. Unglücklich wirkender Zeuge: Tyrion.

Game of Thrones - Das Lied von Eis und Feuer
Game of Thrones - Das Lied von Eis und Feuer(c) HBO (Helen Sloan)

Ob diese Folge, vielleicht sogar die ganze Staffel funktioniert, hängt meiner Ansicht nach mit einer Frage zusammen: Haben Jon und Daenerys bzw. die Darsteller Kit Harington und Emilia Clarke Chemie? Anfangs war ich mir nicht sicher, aber nach „The Dragon and the Wolf“ finde ich: Ja.

„Game of Thrones“ ist nicht bekannt für Romantik. Schön, dass die Serie es trotzdem hinkriegt. Mit einem Dreh, freilich. Denn parallel zur Sexszene gibt es eine Enthüllung über die wahre Herkunft Jons: Seit dem Ende von Staffel sechs weiß man: Er ist der Sohn von Ned Starks Schwester Lyanna und dem verstorbenen Thronfolger Rhaegar Targaryen. Durch Brans und Sams gemeinsamer „Recherche“ ist nun aber klar: Der Bastard ist kein Bastard. Rhaegar hat Lyanna vor seiner Geburt geheiratet. Jon ist der rechtmäßige Erbe des Eisernen Thrones (und heißt eigentlich Aegon).

Game of Thrones - Das Lied von Eis und Feuer
Game of Thrones - Das Lied von Eis und Feuer(c) HBO (Helen Sloan)


Dass Daenerys Jons Tante ist, ist schräg, aber in dieser Welt, in der Inzest nicht unbedingt verwerflich ist, eigentlich egal. Die Szene stellt klar: hier geht es um Liebe. Und das ist immer schlecht in „Game of Thrones“.

Game of Thrones - Das Lied von Eis und Feuer
Game of Thrones - Das Lied von Eis und Feuer(c) HBO (Helen Sloan)

Die letzte Szene der Staffel zeigt die Wall. Seitdem wir sie in Folge eins zum ersten Mal gesehen haben, musste man damit rechnen, dass diese Mauer aus Eis einstürzen würde. Und in „The Dragon and the Wolf“ passiert genau das. Mithilfe des untoten Viserion zerstört der Nacht King einen Teil der Mauer, ganz im Osten bei Eastwatch-by-the-Seas. Und hat jetzt mit seinen Zombies freie Bahn Richtung Süden.

Auffälliges:

  • Was wollen die White Walker eigentlich?
  • Wieso gefällt Tyrion die Annäherung zwischen Jon und Daenerys nicht?

Zitate der Folge:

  • Petyr "Littlefinger" Baelish (zum letzten Mal) zu Sansa: "Sometimes when I try to understand a person's motives, I play a little game. I assume the worst. What's the worst reason they could possibly have for saying what they say and doing what they do? Then I ask myself, 'How well does that reason explain what they say and what they do?'. So, tell me- what's the worst thing she could want?"
  • Sandor "The Hound" Clegane zu seinem ZombieBruder Gregor "The Mountain" Clegane: "Remember me? Yeah, you do. You're even fucking uglier than I am now. What'd they do to you? Doesn't matter. That's not how it ends for you, brother. You know who's coming for you. You've always known."
  • Brienne of Tarth: "Oh, fuck loyalty!"
  • Arya Stark: "I was never going to be as good a lady as you. So I had to be something else. I never could have survived what you survived."
  • Sansa Stark: "You would have. You're the strongest person I know."
  • Arya Stark: "I believe that's the nicest thing you've ever said to me."
  • Sansa Stark: "Don't get used to it. You're still very strange and annoying."

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