Dank Smartwatch, Sturzdetektor und Tablet länger selbstständig

Bei Forschungsprojekt Waalter wird Technologie für Senioren verwendet, damit diese möglichst lang zu Hause leben können.

Digitalisierung und Senioren, das geht auf den ersten Blick nicht immer zusammen. Während sich die einen gut in der digitalen Welt zurechtfinden, bleiben andere ratlos zurück. Dabei kann die Digitalisierung für Senioren eine große Chance bieten – gerade wenn es um Anschluss an Communitys, Kontakt mit der eigenen Familie, Sicherheit und Gesundheit geht. In der Stadt Wien läuft daher derzeit das Forschungsprojekt Waalter (Wiener Active and Assisted Living Testregion), bei dem es darum geht, dass Senioren mithilfe von Digitalisierung lang ein selbstbestimmtes Leben führen können (Die „Presse am Sonntag“ hat berichtet.)

18 Monate lang werden dafür über 80 Senioren im Alter von 65 Jahren oder älter mit diversen Gadgets ausgerüstet. Kernstücke sind ein Tablet und eine Smartwatch mit einem Notrufknopf. Auf Ersterem werden E-Mails und Tageszeitungen eingerichtet, den Senioren werden Videotelefonie sowie die Kamera- und Foto-Optionen gezeigt, weiters gibt es Veranstaltungskalender, einen Routenplaner, der Verkehrsmittelvorlieben und Gehgeschwindigkeit speichert, sowie einen Zugang zum Nachbarschaftsnetzwerk FragNebenan für Aktivitäten und Treffen. Das Tablet und die Smartwatch wurden vor einem Jahr übergeben. Bei der Übergabe, erzählt Projektleiterin Julia Sauskojus, habe sich gezeigt, dass die Senioren Einschulungen in Gruppen bevorzugen. „Sie finden es einfach gut, wenn sie sich gemeinsam mit der Technologie beschäftigen können.“ Die digital Fortgeschrittenen hätten die digitalen Anfänger unterstützt, die rund die Hälfte der Testpersonen ausmachten. Auch deswegen hat man Waalter-Stammtische eingeführt.
Als Teil des Forschungsprojekts gibt es außerdem eine Vergleichsgruppe von 60 Personen, die keine Gadgets bekommen haben. Für sie wurde eine Veranstaltungsreihe eingeführt mit Themen wie „Ernährung im Alter“, „Mobile Ergotherapie“ oder „Mit 60 Jahren fängt das Leben an“ – ein Seminar über persönliche Stärken und Ziele. Das werde sehr gut angenommen.

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