Jahrzehnte nach der „Klosterschule“ schreibt Barbara Frischmuth wieder über ihre Kindheit: Im Roman „Verschüttete Milch“ beschreibt sie das seltsame Biotop Aussee in der Kriegszeit. Ein Gespräch über Annäherung anhand von Fotos, über unkontrollierte Freiheit, Eichmanns Bürschchen und ihre Literatur, die mitunter im Feuer oder auf dem Speicher landet.
Über verschüttete Milch soll man nicht weinen. Suggeriert der Titel Ihres Romans ein Zurückschauen ohne Sentimentalität?
Barbara Frischmuth: Ja, weil man nichts mehr ändern kann an der Vergangenheit. Man kann sich erinnern, man kann sich vielleicht ein wenig hineinfühlen. Aber es gibt nichts, was man machen könnte, um sie zu korrigieren.