Sozialdemokraten führen bei Parlamentswahl in Finnland

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Nach Auszählung von 36 Prozent der Stimmen führen die Sozialdemokraten um Vorsitzenden Antti Rinne. Bleibt es bei diesen Werten, stehen dem skandinavischen EU- und Euroland schwierige Regierungsverhandlungen ins Haus.

Bei der Parlamentswahl in Finnland haben die Sozialdemokraten nach einer ersten Prognose die Führung übernommen. Die Partei um den Vorsitzenden Antti Rinne kam demnach am Sonntagabend zunächst auf 18,9 Prozent. Die konservative Nationale Sammlungspartei lag mit 17,2 Prozent auf Rang zwei, gefolgt von der liberalen Zentrumspartei des bisherigen Ministerpräsidenten Juha Sipilä mit 15,4.

Die rechtspopulistische Partei Die Finnen ("Wahre Finnen) kam auf 15,1 Prozent. Die Grünen standen bei 11,4 Prozent und konnten somit wie die Sozialdemokraten mit Zugewinnen im Vergleich zur letzten Parlamentswahl 2015 rechnen.

In die vom öffentlichen Rundfunksender Yle nach Schließung der Wahllokale veröffentlichte Prognose floss zunächst der Großteil der vorzeitig abgegebenen Wählerstimmen ein. Mehr als 36 Prozent der knapp 4,5 Millionen wahlberechtigten Finnen und damit so viele wie nie zuvor hatten schon vorzeitig ihre Stimme abgegeben.

Dass sich mehrere Parteien im zweistelligen Bereich, aber unterhalb von 20 Prozent tummeln, hatte sich bereits in Umfragen abgezeichnet. Bleibt es bei diesen Werten, stehen dem skandinavischen EU- und Euroland schwierige Regierungsverhandlungen ins Haus. 

Das Abschneiden der finnischen Rechtspopulisten ist auch hinsichtlich der Europawahl am 26. Mai interessant: Die Finnen-Partei gehört neben der FPÖ, der deutschen AfD und der italienischen Lega zu den Parteien, die im EU-Parlament eine neue Allianz der Rechtspopulisten bilden wollen. Finnland tritt am 1. Juli zudem turnusmäßig die EU-Ratspräsidentschaft an.

(APA/DPA)

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