„Indonesiens Obama“ bleibt weiter im Amt

Jokowi spricht vor seinen Anhängern. Wie schon vor fünf Jahren hat er sich bei der Präsidentenwahl am Mittwoch gegen seinen Rivalen Prabowo durchgesetzt.
Jokowi spricht vor seinen Anhängern. Wie schon vor fünf Jahren hat er sich bei der Präsidentenwahl am Mittwoch gegen seinen Rivalen Prabowo durchgesetzt. REUTERS
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Nach ersten Ergebnissen hat Amtsinhaber Jokowi die Abstimmung im größten muslimischen Land der Welt für sich entschieden. Er muss nun den erstarkenden Islamismus in Schach halten.

Bangkok/Jakarta. Zum Schluss des Wahlkampfs hatte Joko Widodo, genannt „Jokowi“, noch eine besondere Reise gemacht. Der Präsident Indonesiens unternahm eine Pilgerfahrt nach Mekka und umrundete die heilige Kaaba. Das Ritual sollte ihm die Gunst Allahs sichern – und wohl auch jene der konservativen muslimischen Wähler des südostasiatischen Landes. Zumindest die zweite Erwartung scheint sich erfüllt zu haben: Laut ersten offiziellen Ergebnissen haben bei den Präsidentschaftswahlen am Mittwoch rund 55 Prozent der Indonesier für den Amtsinhaber gestimmt. Auf Herausforderer Prabowo Subianto entfielen demnach nur rund 45 Prozent der Stimmen.

Damit sieht es so aus, als würde Jokowi noch besser abschneiden als vor fünf Jahren. Damals wurde er das erste Mal ins Amt gewählt, auch damals besiegte er denselben Rivalen. Prabowo, ein ehemaliger General und Schwiegersohn des mittlerweile verstorbenen Machthabers Suharto, hat offenbar erneut den Kürzeren gezogen. Ungeachtet dessen rief Prabowo sich selbst zum Sieger aus und beklagte Unregelmäßigkeiten. Er forderte seine Anhänger jedoch auch auf, ruhig zu bleiben.

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