Österreichs Haushalte sitzen auf 661,2 Milliarden Euro Geldvermögen.
Wien/Frankfurt. Das Finanzvermögen der heimischen Privathaushalte ist voriges Jahr wegen der schwachen Börsen kaum gewachsen. Es legte nur um ein Prozent auf 661,2 Mrd. Euro zu, wie die Oesterreichische Nationalbank (OeNB) am Mittwoch mitteilte. Trotz 13 Mrd. Euro an Neuinvestitionen gab es im vierten Quartal Kursrückgänge. Täglich fällige Einlagen waren ungeachtet der Niedrigzinsen am gefragtesten.
Ein Gutteil des privaten Geldvermögens liegt auf Konten und Sparbüchern. Allerdings gab es eine Verschiebung von gebundenen zu täglich fälligen Einlagen. So legten die Haushalte 18,3 Mrd. Euro an täglich fälligen Einlagen neu an, zogen aber gleichzeitig gebundene Einlagen in Höhe von 6,2 Mrd. Euro ab. Damit stieg das Volumen täglich fälliger Einlagen auf 153,6 Mrd. Euro. Mit immerhin 23 Prozent Anteil an den gesamten Finanzvermögen waren sie weiter das beliebteste Anlageinstrument. Die Sparquote zog – vor allem einkommensbedingt – laut Statistik Austria auf 7,4 Prozent an, womit das letztjährige Tief von 6,8 Prozent überwunden wurde.
Kursverluste bei Aktien
Gebremst worden sei der Vermögensaufbau durch buchwertmäßige Preisverluste des Wertpapierportfolios sowie aus Lebensversicherungen und Pensionskassenansprüchen im Gesamtausmaß von 8,9 Mrd. Euro, so die OeNB. So erlitten heimische Privatanleger bei börsenotierten Aktien Kursverluste von elf Prozent, womit sich der Bestand von 25,2 Mrd. auf 22,4 Mrd. Euro verringerte. Der Aktienanteil am gesamten Finanzvermögen sank auf 3,4 Prozent.
Verschuldet haben sich Österreichs Haushalte im Jahr 2018 per saldo um 5,4 Mrd. Euro – und damit etwas mehr als im Jahr davor. Das Volumen der Verpflichtungen lag Ende 2018 bei 191,7 Mrd. Euro (inklusive sonstiger Verbindlichkeiten), wobei Wohnbaukredite mit 72,5 Prozent weiterhin die wichtigste Kategorie der Verbindlichkeiten darstellten.
Das Geldvermögen der Deutschen ist im Vorjahr übrigens um 2,3 Prozent auf 6016 Milliarden Euro gestiegen. Auch im Nachbarland werden risikoarme Anlagen bevorzugt. (APA/Reuters)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 18.04.2019)