Gegründet wurde N26 in Wien, nach einem Monat wanderte das Banken-Start-up aber nach Berlin aus. Im Herbst kehrt es nach Österreich zurück - und will langfristig bis zu 300 Mitarbeiter einstellen.
Die von den zwei Österreichern Valentin Stalf und Maximilian Tayenthal gegründete Smartphone-Bank N26 mit Sitz in Berlin will ein Technologie- und Innovationszentrum in Wien eröffnen. Die Eröffnung ist für Herbst 2019 geplant, Fachkräfte werden ab sofort rekrutiert. Mittelfristig sollen 100 Software Engineers, Product Manager und IT-Fachkräfte dort Arbeiten, langfristig sollen 300 Jobs entstehen. N26 ist in den vergangenen Jahren rasant gewachsen und verfügt nach eigenen Angaben in 24 europäischen Märkten über 2,5 Millionen Kunden. Derzeit hat es in Berlin, Barcelona und New York rund 1000 Mitarbeiter, Ende des Jahres sollen es bereits 1500 sein. .
"Wien hatte sich im Rennen mit anderen europäischen Städten unter anderem aufgrund der hohen Lebensqualität durchgesetzt - ein entscheidender Faktor, um hochqualifizierte Talente aus der ganzen Welt anzuziehen", heißt es in der Presseaussendung. Hinzu komme ein hohes Arbeitskräftepotenzial, so hofft man neben Fachkräfte aus Wien auf auf Mitarbeiter aus Tschechien und er Slowakei gesucht.
Für Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck (ÖVP) ist die Entscheidung der Smartphone-Bank für Wien "ein wichtiges Zeichen" für den Wirtschaftsstandort. Dadurch werde digitale Wertschöpfung nach Österreich geholt.
N26: In Wien gegründet, in Berlin groß geworden
Stalf und Tayenthal gründeten im Jahr 2013 ihr Banken-Start-up Number26 in Wien, verlagerten den Firmensitz aber nach einem Monat bereits nach Berlin. Vor allem die Verfügbarkeit von qualifizierten Mitarbeitern sei ein Hauptgrund für den Wechsel nach Berlin gewesen, hieß es damals. Das Unternehmen hatte zum Markstart im Jahr 2015 noch die Lizenz und Dienstleistungen der Wirecard Bank AG in Anspruch genommen. Mitte 2016 erhielt das Start-up dann eine eigene Banklizenz und Number26 wurde in N26 umbenannt.
Zuletzt gab es nicht nur positive Schlagzeilen für N26: Die deutsche Finanzaufsicht BaFin hat bei N26 laut Medienberichten einige Mängel festgestellt und Nachbesserungen gefordert. Bei einer Sonderprüfung im vergangenen Jahr habe die BaFin unter anderem Missstände bei der Personalausstattung sowie beim Management von ausgelagerten Aufgaben und bei der Technik kritisiert, berichtete das "Handelsblatt" Anfang April.
(Red./Ag.)