Bosch steigt in Massenproduktion von Brennstoffzellen ein

Fa Bosch in Hildesheim VW gesehen am 07 09 2016
Fa Bosch in Hildesheim VW gesehen am 07 09 2016imago/Rust
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Derzeit sind die Kosten noch extrem hoch. Bosch rechnet aber mit einem Marktdurchbruch bis 2030.

Der Autozulieferer Bosch setzt auf die bisher noch teure Technologie der Brennstoffzelle als Antrieb für Elektrofahrzeuge. Der Stiftungskonzern kündigte am Montag an, mit dem kleinen schwedischen Unternehmen Powercell Stacks für die Zellen weiter zu entwickeln und sie später in großem Stil produzieren zu wollen. "Bosch steigt in den Markt für mobile Brennstoffzellen ein und treibt die Industrialisierung konsequent voran", erklärte Stefan Hartung, Chef der Autosparte Mobility Solutions. Brennstoffzellen-Systeme mit den selbst gefertigten Stacks will Bosch demnach spätestens 2022 auf den Markt bringen. ins CMS übernehmen.

Obwohl die Brennstoffzelle, bei der mit Wasserstoff Strom
für Batterien gewonnen wird, derzeit noch unverhältnismäßig
teuer ist, geht Bosch von einem Marktdurchbruch aus. Bis 2030
könnten bis zu 20 Prozent aller Elektrofahrzeuge weltweit mit
Brennstoffzellen angetrieben werden, schätzt der Konzern.

Massenproduktion soll Kosten senken

Bisher sind Brennstoffzellen nur in wenigen Lastwagenmodellen und Bussen im Einsatz, die ständig lange Strecken zurücklegen müssen. Nach Einschätzung von Bosch kann die Antriebstechnik künftig aber auch für Pkw günstig genug werden. Dazu müssten die Stacks, das Herzstück der Zellen, und auch der Wasserstoff noch billiger werden. Beispielsweise kostet Bosch zufolge der Wasserstoff, den ein 40-Tonner-Lkw auf 100 Kilometer verbraucht, heute noch mehr als 50 Euro. "Durch die Industrialisierung und über die Verbreitung der Technik am Markt wird Bosch Skaleneffekte erzielen und an der Kostenschraube drehen", erklärte Hartung.

Für den weltweit größten Autozulieferer und seine Kunden ist
die Entscheidung von Bosch zur Massenfertigung strategisch
wichtig. Derzeit bevorzugen die Autobauer unter dem Druck
strengerer Klimaschutzvorschriften in Europa und China die schon
weiter entwickelten, vergleichsweise günstigeren Batterien für
Elektroantriebe. Volkswagen-Chef Herbert Diess hatte
gefordert, sich auf diese Technik zu konzentrieren.

Batteriezellen werden zugekauft

Auch Bosch will auf diesem Feld der führende Zulieferer sein. Allerdings hatten die Schwaben - anders als jetzt bei der Brennstoffzelle - nach langer Prüfung entschieden, die dafür wesentliche Komponenten, die Batteriezelle, nicht selbst zu entwickeln und herzustellen. Um sich hier gegen die etablierte Konkurrenz aus Asien zu behaupten, hätte Bosch nach eigenen Angaben rund 20 Milliarden Euro ausgeben müssen.

Zu den Investitionskosten für die Brennstoffzellen-Systeme machte der Konzern keine Angaben. An Powercell fließe für die Kooperation ein mittlerer zweistelliger Millionenbetrag. Hinzu komme später eine
Lizenzgebühr je verkauftem Stack.

(Reuters)

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