„Bevölkerungsaustausch“ haben nicht Rechtsextreme erfunden

Historisch gehört er zu den Methoden der „ethnischen Säuberung“. Bezogen auf die Migrationskrise ist der Begriff irreführend. Aber rechtsextrem ist er nicht.

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Die Überlegung, die Vizekanzler Strache dazu veranlasst haben könnte, im Interview mit der „Krone“ von „Bevölkerungsaustausch“ zu sprechen, lässt sich erraten. In den Wochen beflissener Distanzierung von den Identitären hatte er sich am rechten Rand der FPÖ den Vorwurf eingefangen, er ließe sich vom Koalitionspartner, von der Opposition und von den Medien wie ein Tanzbär vorführen, was ihm aber sowieso nichts nütze, weil ihm diese Beteuerungen eh keiner glaube. Der Begriff Bevölkerungsaustausch ist der Happen, den Strache jetzt den Wölfen zuwarf.

Dass die Medien, unter ihnen auch die internationalen, sofort begierig danach schnappen würden, war natürlich Teil seines Kalküls. Mehr Feind, mehr Ehr, mehr treue FPÖ-Wähler. Sogar die New York Times, einst die Old Gray Lady des amerikanischen Journalismus, ließ sich für dieses Spiel einspannen. Sie hatte sich übrigens gerade erst für die Veröffentlichung einer eindeutig antisemitischen Karikatur entschuldigen müssen. Der lockere Umgang mit rassistischen Artefakten ist kein österreichisches Alleinstellungsmerkmal.

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