Österreichs Nummer eins hat beim Masters in Madrid mit Fabio Fognini einen der derzeit besten Sandplatzspieler verabschiedet. Am Freitag kommt es zum sechsten Duell mit Roger Federer.
Es war ein durchaus richtungsweisendes Tennismatch, das Dominic Thiem am Donnerstag in Madrid gewonnen hat. Der Weltranglistenfünfte aus Niederösterreich besiegte den Italiener Fabio Fognini (ATP 12) mit 6:4, 7:5 und entschied damit das Duell der Sieger der letzten großen Sandplatzturniere für sich. Fognini hatte in Monte Carlo gewonnen, Thiem in Barcelona, beide hatten auf dem Weg zu ihrem Titel auch Rafael Nadal verabschiedet. Heute wartet im Viertelfinale Roger Federer (nicht vor 17 Uhr, live Sky, ServusTV).
Gegen Fognini entwickelte sich im zweiten Satz eine hochklassige Begegnung. „Es war ein sehr gutes Match von beiden. Ich habe ihn früh gebreakt und sehr gut serviert“, meinte Thiem, der beim Stand von 3:4 im zweiten Satz seinen ersten und auch einzigen Breakball abwehren musste. Seinem Ärger hatte der 25-Jährige zwischenzeitlich mit einem 221 km/h schnellen Aufschlag Luft gemacht.
Italienische Mätzen, österreichische Ruhe
Dass Fognini einmal mehr nichts unversucht ließ, seinen Gegner aus dem Rhythmus zu bringen, ließ Thiem einigermaßen kalt. „Er macht immer wieder seine kleinen Mätzchen, aber die macht er fast bei jedem Match und die habe ich erwartet. Ich habe versucht, ruhig zu bleiben. Wir verstehen uns abseits des Platzes sehr gut. Er ist ein super Kerl“, meinte er nach dem dritten Sieg im vierten Duell mit dem 31-Jährigen aus San Remo. „Ich habe einen der derzeit besten Sandplatzspieler geschlagen und eine sehr schwierige Hürde genommen.“ Fognini wurden am Ende seine 30 unerzwungenen Fehler zum Verhängnis. Zum Vergleich: Thiem leistete sich nur zwölf und meinte mit Blick auf das heutige Viertelfinale gegen Roger Federer: „Wenn ich das Level halten kann, bin ich glücklich.“
Schon jetzt präsentiert sich der Österreicher aber in Topform. 13 seiner jüngsten 15 Partien hat er gewonnen, sein erster 1000er-Titel auf Sand (nach jenem auf Hartplatz in Indian Wells) scheint nur eine Frage der Zeit. Vor dem sechsten Duell mit Federer (3:2-Siege für Thiem) erklärte er: „Es ist immer sehr schön und eine Ehre, gegen Roger zu spielen. Es ist immer auch eine Möglichkeit, viel zu lernen, aber natürlich möchte ich gewinnen.“
("Die Presse", Print-Ausgabe, 10.05.2019)