Warum es Ältere oft schwerer haben

Es gibt viele Einwände, die Unternehmen und Personalberater gegen Ältere vorzubringen haben.
Es gibt viele Einwände, die Unternehmen und Personalberater gegen Ältere vorzubringen haben. APA/HERBERT PFARRHOFER
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Wenn Führungskräfte den Job verlieren, sind sie oft schon älter. Das schmälert ihre Chancen.

Es ist ein Paradoxon, über das man sich nur wundern kann: Wirtschaftsvertreter fordern lautstark, dass die Menschen länger arbeiten müssen, um das Pensionssystem abzusichern. In der betrieblichen Praxis sieht es dann aber oft ganz anders aus: Überqualifiziert, zu unflexibel, eh schon bald in Pension – es gibt viele Einwände, die Unternehmen und Personalberater gegen Ältere vorzubringen haben. Dabei sei das Alter im unternehmerischen Alltag oft gar kein Problem, sagt die Beraterin Irene Kloimüller: „So lang ich eine Beschäftigung habe, werde ich im Betrieb als motiviert und leistungsfähig wahrgenommen. Aber sobald ich meinen Job los bin, aus welchen Gründen auch immer, bin ich plötzlich zu alt. Obwohl ich die gleiche Person mit den gleichen Kompetenzen bin.“

Kloimüller berät Unternehmen dabei, wie sie ihre Belegschaft möglichst lang fit, gesund und arbeitsfähig halten können. Zu ihren Kunden zählt das Arbeitsmarktservice (AMS), aber auch viele große Betriebe aus Industrie, Handel und Gesundheitswesen. Sie hat einen Begriff parat, der das Problem älterer Menschen auf dem Arbeitsmarkt gut beschreibt: Instant Aging. „Wenn ich meinen Arbeitsplatz verliere, bin ich innerhalb von ein paar Minuten um 20 Jahre gealtert.“ Da würden in den Köpfen oft immer noch die gleichen, negativen Fantasien entstehen: Dass man weniger leistungsfähig sei, längere Krankenstände habe, nicht mehr so lernbereit sei. „Oder dass man sich eh nur noch auf die Pension vorbereitet.“ Das Totschlagargument sei dann oft, dass Ältere zu teuer seien. Das stimme aber oft gar nicht mehr. Kloimüller hat als Beraterin einen guten Einblick in viele Branchen. In der Industrie und im Handel gebe es das Senioritätsprinzip so nicht mehr. „Dort versucht man eher, die Leute, die viel Erfahrung und sich eingebracht haben, zu halten.“ Generell sagt sie: „Das Bild wird besser.“

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