Stephanie Graf trat als Athletenvertreterin zurück

Stephanie Graf
Stephanie Graf(c) (Gepa Pictures/ Hans Oberlaender)
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"55 Aushängeschilder des heimischen Sports" hatten den Rücktritt der Ex-Leichtathletin gefordert.

Die frühere Leichtathletin Stephanie Graf ist laut einem Bericht der "Tiroler Tageszeitung" als Athletenvertreterin in der österreichischen Sporthilfe zurückgetreten. "Steffi Graf hat mich am Montagabend per E-Mail gebeten, auf der Vorstandssitzung am Mittwoch den Vorstand von ihrem Rücktritt als Athletenvertreterin zu informieren", bestätigte Sporthilfe-Geschäftsführer Anton Schutti. Eine Begründung habe Graf nicht abgegeben.

Schutti habe daraufhin am Montag sofort Sporthilfe-Präsident und Sportminister Norbert Darabos davon in Kenntnis gesetzt sowie am (heutigen) Dienstag den übrigen Vorstand. Graf war im April 2007 als Vertreterin für Spitzensportler in den Vorstand der Sporthilfe bestellt worden. Ihr männliches Pendant ist der ehemalige Langläufer Alois Stadlober. Auf der Vorstandssitzung soll auch die Wahl der Athletenvertreter thematisiert werden. "Wir wollen die Athleten verstärkt in den Mittelpunkt rücken und überlegen, dass die Athleten künftig selbst ihre Vertreter wählen können", sagte Schutti.

Nach der von Graf eingestandenen Blutabnahme bei Humanplasma hat der Österreichische Leichtathletikverband (ÖLV) die Nationale Anti-Doping Agentur (Nada) gebeten, die Einleitung eines Verfahrens gegen die ehemalige Athletin zu prüfen. Graf bestreitet, dass die Blutkonserven später wieder rückgeführt wurden. Die Olympiazweite über 800 m von Sydney 2000 trat Anfang 2004 wenige Monate vor den Olympischen Sommerspielen in Athen überraschend zurück.

Laut "Tiroler Tageszeitung" hätten "55 Aushängeschilder des heimischen Sports" wegen der unklaren Dopingvergangenheit der Kärntnerin, wie es in dem Zeitungsbericht heißt, an die Sporthilfe die Forderung gerichtet, Graf die Niederlegung ihrer Funktion nahe zu legen. Erst Mitte April hatte Top-Läuferin Andrea Mayr im "Presse"-Interview Grafs Rücktritt gefordert.

"Die Sporthilfe hat vergangenes Jahr mit der Kampagne 'Leistung.Fairplay.Miteinander' ein deutliches Zeichen setzen wollen. Ein Zeichen unter anderem für einen sauberen Sport. Wird diese Kampagne und Glaubwürdigkeit nicht infrage gestellt, wenn in deren Vorstand eine Person sitzt, die zugegeben hat, dass sie sich außerhalb der Geschäftszeiten von 'Humanplasma' Blut abnehmen ließ?", zitiert die Zeitung die Fragestellung der 55 Personen.

(Ag.)

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