Das Strache-Beben war bis Mailand zu spüren

Lega-Chef Matteo Salvini.
Lega-Chef Matteo Salvini.(c) APA/AFP/MIGUEL MEDINA (MIGUEL MEDINA)
  • Drucken

Von Salvini bis Le Pen: Die rechte Allianz traf sich in Mailand. Doch einer fehlte.

Eigentlich sollte Harald Vilimsky, der Spitzenkandidat der FPÖ für die Europawahl, am Samstag in Mailand seinen großen Auftritt an der Seite von Lega-Chef Matteo Salvini haben. Es sollte das fulminante Ende des Wahlkampfs der vereinten Nationalisten Europas werden. Doch der Skandal um Heinz-Christian Strache wirft seinen Schatten von Wien bis über die Alpen. Statt Vilimsky reiste der EU-Abgeordnete Georg Mayer für die FPÖ an. Zur Causa prima wollte er nichts sagen. Stattdessen lobte er die neue rechte Allianz, die man „gegen alle Widrigkeiten“ aufgebaut habe.

Schon Anfang April hat Salvini verkündet, nach der Europawahl am 26. Mail eine neue Fraktion im EU-Parlament gründen zu wollen: Die Europäische Allianz der Menschen und Nationen (European Alliance of Peoples and Nations, EAPN). Ziel der Fraktion ist, eine engere Zusammenarbeit in der EU zu stoppen und die Nationalstaaten zu stärken. Insgesamt sind Vertreter von elf Parteien nach Mailand angereist, darunter auch der deutsche AfD-Chef Jörg Meuthen, der niederländische Rechtspopulist Geert Wilders und Marine Le Pen vom französischen Rassemblement National. Zu dem Skandal um Strache sagte Le Pen, sie finde es erstaunlich, dass das anscheinend zwei Jahre alte Video gerade jetzt, nur wenige Tage vor der Europawahl publik wurde. Dies sei aber Sache der österreichischen Innenpolitik. AfD-Chef Meuthen bekräftigte die enge Partnerschaft zur FPÖ. Er werde der Partei nun nicht „in den Rücken fallen“ aufgrund einer „singulären Angelegenheit“. Straches Rücktritt sei „in dieser Situation vermutlich angezeigt“ gewesen, so Meuthen. Er selbst kenne das Video aber noch nicht und müsse es erst analysieren. Später auf der Bühne vor den Massen in Mailand war der FPÖ-Skandal kein Thema. 

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.