Er war der letzte Weltstar in der österreichischen Bundesliga: Dejan Savićević erinnert sich an seine Gala im Champions-League-Finale und erklärt seine Gefühle gegenüber Red Bull. Auch der Zustand seines Ex-Klubs Rapid ist „Il Genio“ nicht verborgen geblieben.
Herr Savićević, nehmen Sie uns mit auf eine Zeitreise. Wie kam es dazu, dass Sie am 27. Juni 1999 bei Rapid unterschrieben haben?
Dejan Savićević: 1998, ein Jahr, bevor ich tatsächlich bei Rapid gelandet bin, gab es die erste Kontaktaufnahme. Ich bin damals nach meiner Zeit beim AC Milan trotzdem zu meinem Heimatverein, Roter Stern Belgrad, zurückgekehrt. Ab März 1999 folgte die schreckliche Bombardierung Jugoslawiens. In diesem Moment ist dort alles stehen geblieben. Es gab keinen Sport mehr, keine Spiele, nichts. Im Juni 1999 wurde der Austausch mit Rapid dann intensiv.
Was hat für Rapid, für Wien gesprochen? Sie hatten sicherlich auch andere Angebote.
Ja, aber Wien war allein schon wegen der Nähe zu meiner Heimat attraktiv. Ich konnte mit dem Auto nach Hause fahren, musste nicht ständig fliegen. Ein Jahr davor lag mir ein Angebot des SC Bastia vor, aber das war mir einfach zu weit. Ich hatte damals auch ziemliche Flugangst. Die österreichische Liga hat spielerisch sehr gut zu mir gepasst. Ich war damals ja schon fast 33, wollte nicht mehr in eine sehr starke Liga wechseln. Und Wien war anders.