Laudas Tod überschattet Formel-1-Rennen in Monaco

Niki Lauda Oesterreich Ferrari re gegen Rupert Keegan Groszbritannien Hesketh Ford in der L
Niki Lauda Oesterreich Ferrari re gegen Rupert Keegan Groszbritannien Hesketh Ford in der Limago images / Pressefoto Bauman
  • Drucken

Unter dem Eindruck des Todes von Niki Lauda muss die Formel 1 in Monte Carlo Trauerarbeit verrichten. Auch für den Medienprofi Lewis Hamilton und Jetsetter wird das wohl kein leichter Auftritt.

Unter dem Eindruck des Todes von Niki Lauda muss die Formel 1 in Monte Carlo Trauerarbeit verrichten. Auch für den Medienprofi Lewis Hamilton und Jetsetter wird das wohl kein leichter Auftritt. "Ich wehre mich zu glauben, dass du gegangen bist", schrieb Hamilton bei Twitter. "Ich werde unsere Gespräche vermissen, unser Lachen, die großen Umarmungen, wenn wir gemeinsam Rennen gewonnen haben."

Der britische Mercedes-Pilot hatte ein enges Verhältnis zum langjährigen Team-Aufsichtsrat der Silberpfeile. Lauda spielte eine entscheidende Rolle, Hamilton zur Saison 2013 als Nachfolger von Michael Schumacher zu verpflichten. "Die Mercedes-Familie hat einen ihrer besten Mentoren verloren", sagte Daimler-Boss Dieter Zetsche.

Lauda war am Montag im Kreis seiner Familie in der Universitätsklinik in Zürich friedlich entschlafen, wie es in einer im Namen der Familie verbreiteten Mitteilung hieß. Der Österreicher mit der roten Kappe als Markenzeichen wurde 70 Jahre alt. Seit seinem Feuer-Unfall auf dem Nürburgring 1976 hatte er immer wieder mit Gesundheitsproblemen zu kämpfen. Durch Spätfolgen hatte er sich schon zweimal einer Nierentransplantation unterziehen müssen.

Anfang August 2018 erhielt Lauda eine Spender-Lunge. In der Reha machte er zunächst auch große Fortschritte, die Hoffnung auf eine Rückkehr an die Rennstrecke erfüllte sich aber nicht mehr. "Er war ein fantastischer Pilot, ein talentierter Unternehmer und ein umwerfender Mensch. Er wird mir fehlen", sagte Ferrari-Vizepräsident Piero Ferrari über Lauda, der zwei seiner drei WM-Titel für die Scuderia holte. Selbst wenn man mit dem gebürtigen Wiener nicht immer einer Meinung gewesen sei, erinnerte sich Ferrari-Teamchef Mattia Binotto, "musste man ihn einfach mögen".

Lauda wird Mercedes als emotionaler Anker fehlen. "Es war ein Privileg, ihn zu unserem Team zählen zu dürfen, und es war bewegend zu sehen, wie viel es ihm bedeutete, Teil des Erfolgs dieses Teams zu sein", sagte Teamchef Toto Wolff. "Immer, wenn er durch die Werke in Brackley oder Brixworth ging oder eine seiner berühmten Motivationsreden hielt, versprühte er eine Energie wie niemand sonst."

Die Formel 1 wird einer ihrer großen Legenden in Monaco die Ehre erweisen. Im Fürstentum, wo Hamilton im Rennen am Sonntag (15.10 Uhr) seine WM-Führung ausbauen will, dürfte es genügend emotionale Momente des Abschiednehmens geben. Weil am Freitag dort keine Formel-1-Autos auf die Strecke rollen, beginnt das Grand-Prix- Wochenende dort traditionell immer schon mittwochs.

"Er war eine wahre Legende unseres Sports und jemand, für den ich großen Respekt hatte", ließ Red-Bull-Pilot Max Verstappen wissen. Der Spanier Carlos Sainz, im McLaren-Cockpit einer der Nachfolger von Lauda, würdigte den Österreicher als einen "der letzten echten Helden unseres Sports, ein wahrer Gentleman und ein großer Mensch". Und Toro-Rosso-Teamchef Franz Tost sagte: "Die Formel 1 verliert einen der wichtigsten Botschafter des Sports."

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Lewis Hamilton
Motorsport

Formel 1: Hamilton siegt, Verstappens Kampf bleibt unbelohnt

Lewis Hamilton rettet den Sieg in Monte Carlo – und gedenkt des verstorbenen Niki Lauda. Den bewegendsten Moment hat der Grand Prix aber bereits vor dem Start erlebt.
Lewis Hamilton
Motorsport

Formel 1: Monaco-Pole an Hamilton, Ferrari blamiert sich

Lewis Hamilton startet vor Mercedes-Teamkollegen Valtteri Bottas und Max Verstappen. Charles Leclerc avancierte zum großen Pechvogel.
Max Verstappen möchte in seiner Wahlheimat den überlegenen Mercedes Konkurrenz machen.
Motorsport

Der Reifeprozess eines Hitzkopfs

Max Verstappen präsentiert sich in dieser Saison geläutert und in Hochform. In Monaco möchte er die Mercedes-Siegesserie stoppen und das Debakel aus dem Vorjahr vergessen machen.
Charles Leclerc ist mit dem Radl da, dem besten Fortbewegungsmittel in Monaco.
Motorsport

Formel 1: Ein echter Monegasse träumt vom Heimsieg

Charles Leclerc, 21, ist in Monte Carlo geboren und aufgewachsen, er lebt hier und träumt vom ersten GP-Sieg für Ferrari. Gelingt diese Ausfahrt am Sonntag just vor der eigenen Haustüre, wäre es auch ein historischer Erfolg.
Lewis Hamilton
Motorsport

Formel 1: Hamilton fährt mit Lauda-Widmung Monaco-Bestzeit

Lewis Hamilton gedachte im Training im Fürstentum mit Widmungen auf Wagen und Helm des verstorbenen Niki Lauda.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.