Nach der Eskalation fliegen vier Schüler von der Schule, der Lehrer muss gehen. Wien will schlechte Lehrer früher loswerden – die Gewerkschaft ortet ein Ablenkungsmanöver.
Wien. Die Videos aus der HTL Ottakring, die vor einigen Wochen eine Debatte über Gewalt an Schulen ausgelöst haben, dürften den meisten noch in Erinnerung sein: Ein Lehrer spuckt einen seiner Schüler an, wird dann selbst von einem Burschen gegen die Schultafel gestoßen. Auf anderen Aufnahmen wackeliger Handykameras wird er von den Schülern schikaniert – mit Trillerpfeifen und Herumgetanze.
Nachdem eine eigens eingerichtete Kommission die Eskalation knapp einen Monat lang untersucht hat, hat Wiens Bildungsdirektor Heinrich Himmer (SPÖ) nun die Konsequenzen vorgestellt. Neben Rauswürfen von vier Schülern sowie dem Aus für den gerade erst eingestiegenen Lehrer hat er auch einen Vorschlag, der seinerseits zu Debatten führt: dass für neue Lehrer eine dreimonatige Probezeit gelten soll. Überdies sollen Junglehrer in ihrem ersten Jahr leichter kündbar sein.