SPÖ bringt Wasserprivatisierungsstopp-Antrag ein

Symbolbild
Symbolbildimago (Westend61)
  • Drucken

Dre Antrag soll gewährleisten, dass die Wasserver- und -entsorgung in öffentlicher Hand bleibt.

Die SPÖ will das öffentliche Trinkwasser in Österreich per Gesetz vor Privatisierung schützen. Ein entsprechender Antrag soll bei der Plenarsitzung kommende Woche eingebracht werden, kündigte die Partei am Sonntag an. Damit soll gewährleistet werden, dass die Wasserver- und -entsorgung in öffentlicher Hand bleibt. Das Ibiza-Video hatte die Diskussion um die Trinkwasser-Privatisierung ausgelöst.

Der ehemalige Vizekanzler Heinz-Christian Strache (FPÖ) hatte auf der Mittelmeerinsel die Privatisierung von Wasser überlegt. "Ich will einen Rundumschutz für unser kostbares Wasser", forderte die SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner. Die Österreicher "haben ein Recht auf höchste Wasserqualität", es ist ein "Menschenrecht und keine Handelsware", betonte die SPÖ.

Die Liste JETZT wies am Sonntag darauf hin, dass sie bereits bei der Sitzung am 27. Mai einen Trinkwasser-Antrag eingebracht haben und dieser bereits dem Verfassungsausschuss zugewiesen wurde. "Es freut uns, dass die SPÖ unseren Antrag zwei Wochen später eins zu eins übernommen und ebenfalls eingebracht hat. Das Parlament hat über ein Verfassungsgesetz die Möglichkeit, bis zur kommenden Wahl ein für alle Mal den freien Zugang zu unserem kostbaren Wasser sicherstellen", betonte JETZT-Klubobmann Wolfgang Zinggl gegenüber der APA.

Die SPÖ will, dass die Staatszielbestimmungen, in denen der Schutz des Wassers schon drinsteht, konkretisiert werden. "Bund, Länder und Gemeinden haben dafür Sorge zu tragen, dass öffentliches Eigentum an der Wasserversorgung erhalten bleibt", soll hier eingefügt werden. Dabei handelt es sich um eine Verfassungsänderung, weshalb eine Zweidrittelmehrheit im Nationalrat erforderlich ist. Der stellvertretende SPÖ-Klubchef Jörg Leichtfried hat bereits Ende Mai angekündigt, für die Verfassungsänderung mit allen Parlamentsfraktionen zu sprechen, um für eine Unterstützung durch die Mehrheit zu sorgen.

"Ich appelliere an die Abgeordneten aller im Parlament vertretenen Parteien: Sorgen wir gemeinsam dafür, dass unser Wasser nicht in die Hände von Spekulanten und Konzernen gelangt, sondern für alle Österreichern in Top-Qualität verfügbar bleibt", sagte Rendi-Wagner.

(APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Symbolfoto zum Papa-Monat
Innenpolitik

Rechtsanspruch auf Papa-Monat kommt

Der Rechtsanspruch auf den sogenannten Papa-Monat kommt, er wird allerdings erst in der Plenarsitzungswoche im Juli auf der Tagesordnung stehen.
Erste Nationalratssitzung mit der neuen Regierung
Innenpolitik

"Keine besoffene Geschichte": Vorgezogene Neuwahl fixiert

Nach einer hitzigen Debatte mit zahlreichen Schuldzuweisungen hat der Nationalrat den Neuwahlantrag abgesegnet - und spielt den Ball damit an die Übergangsregierung, die nun einen Termin festlegen muss.
Kanzlerin Bierlein und die Regierungsbank.
Innenpolitik

Übergangsregierung stellt sich vor: "Ja, wir sind alle verschieden"

Bundeskanzlerin Brigitte Bierlein wirbt bei der Vorstellung ihres Kabinetts für ein Miteinander der Parteien im Nationalrat. Ebenfalls auf der Tagesordnung steht die Abstimmung über den Neuwahlbeschluss.
Sebastian Kurz und Herbert Kickl im Nationalrat im Zuge des Misstrauensvortums
Innenpolitik

Verfassungsausschuss beschließt Neuwahlantrag, Kickl macht Kurz ein Angebot

Der 29. September als Termin für die Nationalratswahl rückt immer näher. Ex-FPÖ-Innenminister Kickl bietet der ÖVP indes an, die gescheiterte Koalition weiterzuführen.
SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner und Jörg Leichtfried
Innenpolitik

Wasser, Rauchen, Freiwillige: SPÖ plant zahlreiche Anträge

Die SPÖ will die Plenarwoche nutzen, um Initiativen zum Rauchverbot, der Entgeltfortzahlung für Freiwillige, dem Umgang mit Wasser und dem "Papa-Monat“ zu lancieren.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.