Sportmediziner Kurt Leitner plädiert für verpflichtende Leistungstests vor Extremwettkämpfen – um keinen „pathologischen Sport“ zu betreiben, setzt er auf die individuelle maximale Herzfrequenz.
Ein Ultrawettkampf, was ist das eigentlich?
Kurt Leitner: Es sind Bewerbe, für die man optimalerweise mehr als zehn Stunden pro Woche an Training aufwenden muss, für die ich meine Ernährung umstellen muss – und die über die üblichen Wettkampfdistanzen hinausgehen: Beim Laufen fällt alles, was die Marathonmarke von 42,195 Kilometern überschreitet, in den Ultra-, respektive Leistungssport. Beim Radfahren zählt man Wettkämpfe, die sich über 24 Stunden erstrecken, dazu.
So auch der Glocknerman.
Ja, alle drei Varianten davon sind ultra: die „klassischen“ 1000 Kilometer, die 880 Kilometer für Personen im Alter von 50 plus und der 450-Kilometer-Sprint. Nichts davon ist eine Kleinigkeit, und doch treibt die Menschen die Sucht nach dem Erlebnis, nach dem Extrem an, sie dürsten nach der Ausschüttung von Dopamin im Gehirn. Vor allem Radfahrer sind gefährdet, süchtig nach dem Glückshormon zu werden, da sie selten orthopädische Beschwerden bekommen. Beim Laufen ist der Selbstschutz besser: Die Gelenke machen irgendwann schlapp.