Verbände wie die Denkmal- und Umweltschutzvereinigung "Italia Nostra“ haben darauf gedrängt, Venedig als gefährdet einstufen zu lassen.
Die UNESCO wird die Stadt Venedig nicht auf die Liste der gefährdeten Welterbestätten setzen. Das berichtete Italiens Kulturminister Alberto Bonisoli am Donnerstag. "Gute Nachrichten für Venedig", twitterte Bonisoli.
Bei der bis 10. Juli in Baku in Aserbaidschan laufenden UNESCO-Versammlung, bei der auch über gefährdete Kulturgüter beraten wird, sei beschlossen worden, Venedig nicht auf die "rote Liste" der gefährdeten Welterbestätten zu setzen. Venedigs Bürgermeister hatte sich dafür ausgesprochen, dass die Stadt nicht auf die Liste gesetzt wird.
Damit gab die UNESCO nicht dem Druck einiger italienischer Verbände, darunter die Denkmal- und Umweltschutzvereinigung "Italia Nostra", nach, die gedrängt hatten, Venedig als gefährdet einstufen zu lassen. Die Zerstörung Venedigs könne nur noch durch ein starkes symbolisches Zeichen wie den Eintrag in die Rote Liste der UNESCO gestoppt werden, meinte der Verband, der sich mit einem Schreiben an die UN-Kulturschutzorganisation gewandt hatte.
"Arbeiten weiter, um große Schiffe aus Venedig zu verbannen"
Anfang Juni war in Venedig ein Kreuzfahrtschiff mit einem Ausflugsschiff im zentralen Giudecca-Kanal zusammengestoßen und hatte eine Anlegestelle gerammt. Wie durch ein Wunder wurden nur wenige Menschen verletzt. Stadt, Regierung und Umweltverbände können sich seit Jahren nicht auf eine alternative Anlegestelle für die Kreuzfahrtschiffe in Venedig einigen.
"Wir arbeiten weiter, um große Schiffe aus Venedig zu verbannen", so der Kulturminister. Prioritär sei, dass Kreuzfahrtschiffe nicht mehr den Giudecca-Kanal vor dem Markusplatz befahren dürfen.
(APA)