Die Reichen sind im Vorjahr erstmals seit sieben Jahren nicht reicher geworden, sondern ärmer, und zwar weltweit um zwei Billionen Dollar. Deswegen gibt es nun weniger Millionäre.
Erstmals seit sieben Jahren ist das weltweite Gesamtvermögen der US-Dollar-Millionäre 2018 gesunken, das geht aus dem von der Beratungsfirma Capgemini veröffentlichten World Wealth Report hervor. Am stärksten betroffen war die Region Asien-Pazifik, aber auch europäische Millionäre verzeichnen Verluste.
Für Europa wird ein Minus von 3 Prozent für das Vermögen der Reichen vermeldet, die Anzahl der Millionäre ist um 0,5 Prozent gesunken. Auch in Österreich nahm die Zahl der Millionäre 2018 um 3,1 Prozent ab, und beträgt somit 145.100.
Anzahl der Dollar-Millionäre sinkt
Turbulenzen auf den Aktienmärkten hatten Angaben zufolge zu einem Rückgang der weltweiten Millionärsvermögen um drei Prozent auf 68,1 Billionen Dollar geführt, das entspricht einem Minus von 2 Billionen US Dollar im Vergleich zum Jahr 2017. Auch die Anzahl der Dollar-Millionäre, also jener mit einem anlagefähigen Vermögen von mehr als einer Million Dollar, hat 2018 um 0,3 Prozent abgenommen und beläuft sich nun auf 18 Millionen Menschen.
14 der 20 weltweit reichsten Menschen kommen laut dem "Forbes"-Magazin aus den USA. Im Ranking der Milliardäre sind aber auch zehn Österreicher vertreten. Gemeinsam besitzen sie 44,6 Milliarden Dollar - um 1,1 Milliarden weniger als im Jahr 2018. Der Grund: Der reichste Österreicher verlor rund vier Milliarden Dollar. APA/HERBERT PFARRHOFER
Der Waffenproduzent Gaston Glock und seine Familie landen im Milliardärs-Ranking auf Rang 1.941. Ihr Vermögen wird auf 1,1 Milliarden Dollar geschätzt. Glock entwickelte 1980/81 die Glock 17. In den folgenden Jahren landete er mit seinen Glock-Pistolen vor allem auch auf dem US-amerikanischen Markt große Erfolge. APA
Der gebürtige Vorarlberger und Mitbegründer des französischen Kosmetikkonzerns L'Occitane Reinold Geiger hält laut Forbes bei einem Vermögen von 1,3 Milliarden Dollar. Er verlor 200 Millionen, ebenso rutschte er um etwas mehr als 150 Ränge zurück. Die Kosmetikprodukte zeichnen sich durch eine traditionelle ökologisch nachhaltige Produktionsweise aus und werden in über 1500 Filialen in 85 Ländern vertrieben. Auch in Österreich betreibt L'Occitane Filialen. (c) REUTERS (� Bobby Yip / Reuters)
Als Doppelstaatsbürger wurde bislang Frank Stronach geführt. Er ist gleich platziert wie der Händler Geiger. Seit 2015 scheint er erstmals nur mehr als Kanadier im Forbes-Ranking auf. Sein Vermögen beläuft sich auf 1,5 Milliarden Dollar, damit konnte er sich im Ranking aber nicht verbessern. Im Oktober brachte er eine 520-Millionen-Dollar-Klage gegn seine Tochter ein. Der Gründer des Autozulieferers Magna sieht sich von ihr aus der Kontrolle über die Firma gedrängt. Laut der Gegenseite bedrohten seine Fehlschläge das Familienvermögen. APA/ROBERT JAEGER
Mit 1,7 Milliarden Dollar wird Andritz-Chef und Mit-Eigentümer Wolfgang Leitner geführt. Sein Vermögen ist gegenüber dem Vorjahr um 300 Millionen geschrumpft. Im Forbes-Ranking rutschte Leitner um 148 Plätze zurück. Seit 23 Jahren führt der Steirer das börsenotierte Anlagenbauunternehmen, an dem er 26 Prozent der Anteile hält. REUTERS
Der gebürtige Linzer Helmut Sohmen ist im Forbes-Ranking um 840 Plätze nach oben gesprungen, nachdem er sein Vermögen fast verdoppelt hat, das von Forbes auf 2,5 Milliarden Dollar geschätzt. Reeder Sohmen, der seit 1986 der World-Wide Shipping Group seines Schwiegervaters als Chairman und Präsident vorsteht und in Hongkong residiert, ist sechstreichster Österreicher. Zu seinem Konzern gehören 140 Tankschiffe und mehr als 4500 Mitarbeiter. (c) Seifert
Für Immobilieninvestor Georg Stumpf geht es weiter steil bergauf, er verbesserte sich im Ranking wieder um 67 Plätze. Er konnte sein Vermögen um 100 Millionen vermehren. Mit geschätzten 3,0 Milliarden Dollar konnte sich der Wiener als fünftreichster Österreicher platzieren. imago/SKATA
Kaufhaus-Erbin Heidi Horten kann in der Liste der reichsten Österreicher auf Platz vier einreihen. Sie ist auch die einzige Österreicherin, die im Ranking genannt wird. Das Vermögen der in Kärnten lebenden Horten wird um 300 Millionen Dollar geringer ausgewiesen. Sie hält laut Forbes bei 3,1 Milliarden Dollar. Horten musste auch im Ranking Einbussen hinnehmen. Sie ist Eignerin der Carinthia VII, einer der größten Privatyachten der Welt, und Ehrenpräsidentin des Klagenfurter Eishockeyclubs KAC. imago/SKATA
Dem Tiroler Immobilieninvestor Rene Benko gelang heuer erstmals der Sprung in Gruppe der heimischen Dollar-Milliardäre. Mit einem Vermögen von 4,9 Milliarden Dollar wird er von "Forbes" auf Rang 365 geführt. Der 42-Jährige hatte im letzten Jahr mit der Übernahme der Mobelkette Kika/Leiner, des Erwerbs eines 49-Prozent-Anteil an der WAZ Ausland Holding GmbH, die wiederum an der „Kronen Zeitung“ und am „Kurier“ beteiligt ist, und dem Kauf des Chrysler-Buildings in New York Aufsehen erregt. (c) Clemens Fabry
Je weiter oben, desto dünner wird die Luft. Dennoch konnte sich Novomatic-Gründer Johann Graf im Forbes-Ranking rangmäßig verbessern. Sein geschätztes Vermögen von 8,1 Milliarden Dollar ist zwar gleich wie im Vorjahr, im Ranking stieg er um fünf Plätze nach oben. So wie im Vorjahr war er ebenfalls zweitreichster Österreicher hinter ... (c) Novomatic
... Dietrich Mateschitz. Der Gründer von Red Bull musste heuer einen Rückschlag hinnehmen. Sein Vermögen wird nach 23 Milliarden Dollar dieses Jahr mit 18,9 Milliarden eingeschätzt. Auch im Ranking ging es für den mittlerweile 75-Jährigen von Platz 37 nach unten auf Platz 53. Mateschitz leistet sich unter anderem einen Formel-1-Rennstall, einen TV-Sender und sponsert mehrere Sportvereine in großem Stil. >>> MEHR: "Forbes"-Liste: Die Reichsten der Welt (c) imago/Viennareport (imago stock&people)
"Forbes"-Liste: Die zehn Austro-Milliardäre
Die Hälfte des weltweiten Vermögensverlustes von 2 Billionen Dollar entfällt auf die bisherige Wachstumsregion Asien-Pazifik. Der große Verlierer der Region ist allerdings China, das 53 Prozent des Defizits der Region, und damit mehr als ein Viertel des weltweiten Vermögensrückgangs, schultert. Grund hierfür sei vor allem der Handelskonflikt zwischen China und den USA, so der Bericht. Fast alle Regionen der Welt haben mit Vermögensverlusten zu kämpfen, lediglich der Mittlere Osten erreichte ein Plus von mehr als 4 Prozent beim Vermögen, die Anzahl der Millionäre stieg um sechs Prozent verglichen mit 2017.
Die meisten Dollar-Millionäre gibt es nach wie vor in den USA, Japan, Deutschland und China. Insgesamt leben hier 61 Prozent aller Millionäre.
Wie jedes Jahr hat auch heuer wieder das "Forbes"-Magazin eine Liste der reichsten Menschen der Welt erstellt. Der reichste unter ihnen hat seinen Vorsprung noch einmal ordentlich ausgebaut. Die Top 20 werden - wie immer - von Herren aus den USA dominiert, nur zehn Prozent sind weiblich. (Erwin Wodicka)
Heuer eröffnet der reichste Chinese das "Forbes"-Ranking - und es ist nicht Alibaba-Gründer Jack Ma, sondern IT-Unternehmer Ma Huateng, mit einem Vermögen von 38,8 Milliarden Dollar. war Englisch-Lehrer, bevor er im Jahr 1999 Alibaba gründete. Reich gemacht hat ihn die populäre Messaging-App WeChat. imago images / VCG
Mit einem Vermögen von 41,2 Milliarden Dollar hat es der ehemalige Microsoft-CEO Steve Ballmer heuer in die Liste der 20 reichsten Menschen der Welt geschafft. 2014 hat der heute 63-Jähirge den IT-Konzern auf eigenen Wunsch verlassen, seitdem ist er Besitzer des Basketballclubs Los Angeles Clippers. REUTERS
Der 74-Jährige ist der älteste Sohn des Wal-Mart-Gründers Sam Walton. Fast ein Vierteljahrhundert lang lenkte er die größte Supermarktkette der Welt, mittlerweile hat er an seinen Schwiegersohn Greg Penner übergeben. Dem "Forbes"-Ranking zufolge bringt er es auf ein Vermögen von 44,3 Milliarden Dollar. (c) REUTERS (Rick Wilking)
Die 69-jährige Wal-Mart-Erbin nennt rund 44,4 Milliarden Dollar ihr Eigen und ist damit die reichste Amerikanerin und zweitreichste Frau im heurigen "Forbes"-Ranking. In die Konzernleitung hat sie sich nie eingemischt, stattdessen sammelt sie Kunst und züchtet Pferde in Texas. Reuters
Und hier haben wir den dritten und reichsten Wal-Mart-Erben im "Forbes"-Ranking: Jim Walton, jüngster Sohn des Gründers, bringt es auf 44,6 Milliarden Dollar, deutlich mehr als im Vorjahr. Der 70-Jährige ist Präsident von Arvest, der größten Bank Arkansas’, aber nicht im Tagesgeschäft aktiv. (c) REUTERS (Rick Wilking)
Die Enkelin des L'Oreal Gründers löst ihre Mutter Lilliane, die im Jahr 2017 verstorben ist, im Ranking ab. Francoise Bettencourt Meyers und ihrer Familie gehören ein Drittel der Aktien am Kosmetikkonzern. Laut "Forbes" ist sie mit 49,3 Milliarden Dollar die reichste Frau der Welt. (c) REUTERS (Charles Platiau)
Der 45-Jährige ist Mitbegründer der Suchmaschine Google und zählt zu den erfolgreichsten Internetmilliardären der Welt. Dass der Konzern mittlerweile Alphabet heißt, hat Sergey Brin nicht geschadet. Sein Vermögen beläuft sich auf 49,8 Milliarden Dollar. (c) REUTERS (Ruben Sprich)
Mukesh Ambani steht an der Spitze des Öl- und Gas-Konzerns Reliance Industries, der zu den wertvollsten indischen Unternehmen gehört. 2002 hat der 61-Jährige das Geschäft von seinem Vater und Firmengründer Dhirubhai Ambani übernommen. Das Imperium wurde damals zwischen den zwei Söhnen aufgeteilt. Mukesh hat hat heute die Nase vorne: Sein Vermögen von 50 Milliarden Dollar macht ihn zum reichsten Inder. (c) REUTERS (Denis Balibouse)
Diesmal gibt es zwei elfte Plätze. Charles Koch hat gemeinsam mit seinem Bruder David ein Imperium aufgebaut: "Forbes" schätzt sein Vermögen heuer auf exakt 50,5 Milliarden Dollar. Der 83-Jährige ist als Präsident des Konzerns Koch Industries der "primus inter pares" unter den Koch-Brüdern. Schließlich ist er auch um fünf Jahre älter als David.
Genau wie sein Bruder Charles kam David Koch auf ein Vermögen von 50,5 Milliarden Dollar. Der Milliardär ist August 2019 79-jährig verstorben. Er war Teilhaber des Öl- und Chemiekonsortiums Koch Industries, des zweitgrößten Unternehmens-Konglomerates in den USA in Privatbesitz. Bekannt sind die Brüder in den USA übrigens auch als Hauptfinanzierer der konservativen "Tea Party"-Bewegung. (c) REUTERS (Andrew Kelly)
Die Top 10 eröffnet ein IT-Unternehmer aus den USA: Google-Gründer Larry Page, der seit dem Start der Suchmaschine im Jahr 1998 CEO des IT-Riesen ist. Das Vermögen des Amerikaners wird von Jahr zu Jahr größer, das "Forbes"-Magazin schätzt es 2019 auf 50,8 Milliarden Dollar. (c) REUTERS (Andrew Kelly)
Wäre er noch New Yorker Bürgermeister, wäre Michael Boomberg (77) der mit Abstand reichste Politiker im Ranking. Der Gründer der Finanzdaten-Agentur Bloomberg, der seine Karriere als Investmentbanker auf der Wall Street startete, bringt es demnach auf ein Vermögen von genau 55,5 Milliarden Dollar. REUTERS
Der Facebook-Gründer ist nicht nur einer der reichsten Männer der Welt, sondern auch einer der jüngsten Superreichen. Heuer ist das Vermögen des 35-Jährigen allerdings um fast zehn Milliarden auf 62,3 Milliarden Dollar zurückgegangen. Damit ist Zuckerberg auch im "Forbes"-Ranking von Platz 5 auf Platz 8 zurückgefallen. APA/AFP/MANDEL NGAN
Der 74-jährige Gründer des Softwarekonzerns Oracle hat gut Lachen: Schon wieder ist sein Vermögen gewachsen: "Forbes" schätzt es auf 62,5 Milliarden Dollar. (c) REUTERS (Robert Galbraith)
Ortega musste im Vergleich um Vorjahr rund acht Milliarden Dollar einbüßen. Der Spanier ist damit nur zweitreichster Europäer, aber noch immer der reichste Einzelhändler der Welt. Er besitzt mit Inditex ein riesiges Bekleidungs-Imperium, zu dem unter anderem die Modekette Zara gehört. Sein Vermögen ist laut "Forbes" auf 62,7 Milliarden Dollar schwer. Inditex
Der mexikanische Telekommunikations-Unternehmer ist als Großaktionär der Telekom Austria auch hierzulande fast jedem ein Begriff. Obwohl er sein Vermögen nicht steigern konnte, machte er heuer im "Forbes"-Ranking einen Sprung nach vorne - anderen Milliardären erging es nämlich noch "schlechter". Slims Vermögen beläuft sich derzeit auf 64 Milliarden Dollar. (c) REUTERS (Edgard Garrido)
Bernard Arnault, der heuer als Großspender für Notre-Dame für Medienecho sorgte, ist nicht nur der reichste Franzose, sondern auch der reichste Europäer der Welt: Sein Vermögen beläuft sich auf 76 Milliarden Dollar. Arnault steht schließlich für alles, was für Luxus steht: Seit 1989 ist er Präsident und Großaktionär des Konzerns LVMH, zu dem unter anderem Louis Vuitton und Moët & Chandon gehören. Außerdem ist der 70-jährige Franzose seit über 30 Jahren Mehrheitseigner von Christian Dior. APA/AFP/ERIC PIERMONT
Die Zeiten, in denen der legendäre Investor die Liste der reichsten Menschen der Welt anführte, sind vorbei. Heuer ist das Vermögen des "Orakels von Ohama" im Vergleich zum Vorjahr sogar ein bisschen zurückgegangen. Nicht so tragisch: Der 88-Jährige besitzt Schätzungen zufolge immer noch 82,5 Milliarden Dollar. APA/AFP/NICHOLAS KAMM
In den vergangenen 25 Jahren hat es der 63-jährige Microsoft-Gründer 18 Mal auf die Spitzenposition der Milliardärsliste geschafft. Im Vergleich zum Vorjahr ist sein Vermögen noch einmal gestiegen - um fünf Milliarden auf 96,5 Milliarden Dollar, es reichte aber nur für die Rolle des Kronprinzen. APA/AFP/JUSTIN TALLIS
2016 war Jeff Bezos erstmals unter den Top 10 - mittlerweile hat er schon den Sprung nach ganz oben geschafft. Der 55-Jährige hat laut "Forbes" mittlerweile ein Vermögen von 131 Milliarden Dollar. Reich geworden ist Jeff Bezos mit dem Internethändler Amazon, an dem er 16 Prozent hält.Mehr: Die Austro-Milliardäre im "Forbes"-Ranking APA/AFP/MANDEL NGAN
"Forbes"-Liste 2019: Die reichsten Menschen der Welt
"Besteuert uns stärker" - mit dieser Botschaft haben rund 20 US-Milliardäre Präsidentschaftskandidaten aufgefordert, sich für höhere Steuern für Superreiche einzusetzen.
Amazon-Chef Bezos baut seine Stellung als reichster Mensch der Welt aus. Die neun reichsten Österreicher besitzen laut US-Magazin Forbes ein Vermögen von zusammen mehr als 44 Milliarden Dollar.
"The Big One", ein großes Erdbeben wie 1906, sagen Seismologen der Stadt San Francisco seit Jahren voraus. Der gefürchtete Erdstoß ist überfällig, doch die Folgen des Technologie-Booms sind in der tief gespaltenen Stadt überall zu sehen.
Luisa Kroll erstellt die „Forbes“-Milliardärslisten. Sie spricht über die Dehnbarkeit des Begriffs „selfmade“, die wachsende Kritik an Vermögenden in den USA und Voraussetzungen, die man haben muss, um superreich zu werden.
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