Formel 1: Wolff traut Hamilton Schumacher-Rekorde zu

Fans tragen Lewis Hamilton
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Nach dem Triumph in Silverstone fehlen Lewis Hamilton nur noch elf Siege auf den Rekord von Michael Schumacher. „Es ist hart, aber er ist auf einem guten Weg“, sagt Mercedes-Teamchef Toto Wolff.

Mercedes-Teamchef Toto Wolff traut seinem Topfahrer Lewis Hamilton zu, die Formel-1-Bestmarken von Rekordweltmeister Michael Schumacher zu übertrumpfen. "Es ist hart, aber er ist auf einem guten Weg", sagte Wolff nach Hamiltons 80. Karrieresieg am Sonntag in Silverstone.

Elf Grand-Prix-Erfolge fehlen Hamilton noch, um Schumachers Bestmarke von 91 zu erreichen. Zudem steuert der Brite unaufhaltsam seinem sechsten WM-Titel entgegen. Auf Schumachers Rekord würde dann nur noch einer fehlen.

"Wenn man so hart arbeitet und dann noch Teil eines Teams ist, dessen Auto die Maßstäbe setzt, dann gibt einem das eine gute Basis, um erfolgreiche Ergebnisse zu erzielen", erklärte Wolff. Gleichzeitig betonte der Wiener aber, was es bedeute, sich an Schumacher zu messen. "Zu erreichen, was Michael erreicht hat, ist das Beste, was es bisher gegeben hat. Das ist ein ganz anderes Level."

Hamilton habe sich den Erfolg der vergangenen Jahre mit harter, konzentrierter Arbeit verdient. Der Vertrag des Engländers bei Mercedes läuft vorerst bis Ende 2020. "Es gibt mehr Siege und mehr WM-Titel, die er gewinnen kann, um an Michael heranzukommen", meinte Wolff.

Vettel: „Habe mein Rennen selbst zerstört"

Für seinen Rivalen Sebastian Vettel dagegen ist sein fünfter WM-Titel, der erste mit Ferrari, endgültig in weite Ferne gerückt. Nach seinem selbst verschuldeten Nuller in Silverstone hat der Deutsche als WM-Vierter bereits 100 Punkte Rückstand auf Hamilton. Sein jüngster Grand-Prix-Sieg liegt elf Monate zurück.

"Schwierig", antwortete Vettel auf die Frage, wie er seine bisherige Saison in einem Wort zusammenfassen würde. Der Grand Prix von Großbritannien war der negative Höhepunkt. Einmal mehr beging er unter Druck einen Fahrfehler, krachte dem Red Bull von Max Verstappen ins Heck. "Ich habe mein Rennen selbst zerstört", erklärte der 32-Jährige.

Sein elf Jahre jüngerer Teamkollege Charles Leclerc landete als Dritter hinter den beiden Mercedes zum dritten Mal in Folge vor Vettel, in der WM-Wertung liegt er nur noch drei Zähler hinter dem vierfachen Weltmeister. Bei Ferrari kündigt sich eine Wachablöse an, auch wenn zumindest Hamilton weiter an Vettel glaubt. "Er ist einer der Großen dieses Sports", sagte der aktuelle Champion. "Er wird stärker zurückkommen, davon bin ich überzeugt."

In zwei Wochen steht Vettels Heimrennen in Hockenheim auf dem Programm. Dort hatte der Deutsche im Vorjahr den sicheren Sieg mit einem Ausritt ins Kiesbett weggeschmissen - und Hamiltons Solofahrt zum WM-Titel eingeleitet. In dieser Saison scheint nur Mercedes-Stallgefährte Valtteri Bottas eine ernst zu nehmende Gefahr für den Engländer, aber auch der liegt in der WM bereits 39 Zähler zurück.

Als WM-Dritter geht Verstappen ins elfte von 21 Saisonrennen. Der Spielberg-Sieger aus den Niederlanden wäre vermutlich auch in Silverstone auf das Podest gefahren, hätte ihn Vettel nicht von der Strecke geräumt. Stattdessen gab es Rang fünf, noch hinter seinem Teamkollege Pierre Gasly, der erstmals im Red Bull in den Top vier landete. Die Bullen mussten sich für den verlorenen Podestplatz mit einem Rekord trösten: Die 1,90 Sekunden Stehzeit beim Boliden von Gasly waren der schnellste offiziell gemessene Boxenstopp der F1-Geschichte.

(APA/dpa)

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