Polizei in Sizilien mietete jahrelang Hauptquartier von Mafia

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Das Innenministerium will nichts von den Besitzverhältnissen gewusst haben. Doch Innenminister Salvini ist erst vor Kurzem wegen dubioser Beziehungen unter Druck geraten.

Die Polizei in einer sizilianischen Stadt hat ihr Hauptquartier von einer Familie gemietet, die einem Mafia-Clan zugerechnet wird: Die Miete soll zum Teil an den stadtbekannten Familienclan Luca di Gela gegangen sein. Der Luca-Familie werden unter anderem Geldwäsche und Verbindungen zu mehreren Mafiaclans vorgeworfen. Die Finanzpolizei beschlagnahmte das Gebäude in der Stadt Vittoria. 

Italienische Medien hatten berichtet, dass das Innenministerium - unter dem die Polizei steht - 105.000 Euro Miete pro Jahr für die Immobilie bezahlt hätte. Die Luca-Familie habe 50 Prozent des Gebäudes im Jahr 2012 erworben, als die Polizei bereits seit einigen Jahren darin stationiert war. Das Ministerium habe nichts von der Mafia-Connection der neuen Besitzer gewusst, zitierte die Zeitung "La Repubblica“ den Provinzpolizeichef Salvatore La Rosa.

Es ist nicht das erste Mal, dass das Innenministerium unter Italiens mächtigem Innenminister Matteo Salvini Verbindungen zur Mafia vorgeworfen werden. Zwar hat sich der Chef der rechtspopulistischen Lega den Kampf gegen das „korrupte, mafiöse Rom“ auf die Fahnen geheftet, doch zuletzt drohten dessen Beziehungen zu Personen, die in Kontakt mit der Mafia stehen sollen, sogar die Koalition zu sprengen.

(APA/red.)

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