Einzelhandel: Positive Signale, Sport und Gastronomie legten zu

Blick auf die Mariahilfer Straße.
Blick auf die Mariahilfer Straße.(c) Die Presse (Clemens Fabry)
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EHL Markt-Update: Erstmals seit 2012 konnte in Österreich wieder ein Wachstum an Einzelhandelsflächen verzeichnet werden.

Erstmals seit 2012 war 2018 wieder ein Wachstum bei den Handelsflächen zu verzeichnen. Die Verkaufsflächen stiegen um knapp 100.000 m2 auf 13,8 Millionen m2. Wie aus dem Markt-Update von EHL Immobilien für das erste Halbjahr 2019 hervorgeht, weist Österreich eine im europäischen Vergleich relativ große Einkaufsfläche pro Kopf auf. Der Abwärtstrend der vergangenen Jahre dürfte gebrochen sein und ein „im Großen und Ganzen langfristig gesundes Ausmaß an Einzelhandelsflächen dürfte erreicht worden sein“, so EHL.

Top-3 Einkaufsstraßen Wiens

Dass der Kohlmarkt zu den teuersten Einkaufsstraßen Wiens gehört, ist bekannt. Seit einigen Jahren decken die Geschäfte fast ausschließlich das Luxussegment ab. In einem Markt-Update des Immobiliendienstleisters EHL Immobilien für das erste Halbjahr 2019 werden entlang der Luxusmeile - zwischen Michaelerplatz und Graben – die teuersten Geschäftsmieten Wiens erzielt. Monatlich zwischen 250 und 400 Euro pro Quadratmeter liegen hier die Preise. Gemeinsam mit dem laut Mietenranking Zweitplatzierten, dem Graben (190 bis 300 Euro/m2/Monat) und der Kärtntner Straße auf Rang drei (130 bis 330/m2/Monat) bilden alle genannten Straßen das „Goldene U“.

Mariahilfer Straße: Hohe Nachfrage

Fast schon bescheiden nimmt sich dagegen die Innere Mariahilfer Straße aus: Die Spitzenmieten für Geschäftsflächen belaufen sich im Schnitt auf monatlich 110 Euro pro Quadratmeter. Insbesondere Sportartikelhändler haben in den vergangenen Monaten einige großflächige Filialen eröffnet, teilweise wurden die Flächen dabei von Modeketten übernommen. Nachdem XXL Sports im April seine bereits fünfte Österreich-Filiale auf fast 4000 m² im Kaufhaus Gerngroß auf der Mariahilfer Straße eröffnete, folgte der britische Sporthändler JD Sports Mitte Juli auf der ehemaligen Bershka-Fläche (ebenfalls Mahü). Ab August eröffnet zudem Hervis einen Flagship Store (bisher: Jack & Jones und Vero Moda). In unmittelbarer Nähe entsteht die erste innerstädtische Ikea-Filiale, ein siebengeschoßiges Gebäude neben dem Westbahnhof. Bis 2023 will Signa aus dem heutigen Leiner-Möbelhaus auf der Mariahilfer Straße ein Luxuskaufhaus entwickeln.

Am österreichischen Einzelhandelsmarkt zeichnete sich laut EHL-Update ein Strukturwandel ab: Während die Modebranche weiter sukzessive Flächen reduziert oder durch Insolvenzen schließen muss (Vögele, Mister Lady, Bikbok, Carlings), gibt es zwei „Gewinnerbranchen“, die sehr expansiv sind: Sport und Gastronomie. Letztere spiegelt sich in einem stetig steigenden Anteil der Gastronomieflächen in Einkaufsstraßen und -zentren wider. Zu den aktuel expansivsten Unternehmen zählt laut EHL die US-amerikanische Pizzakette Domino's oder der Eisanbieter Veganista, der bereits die neunte Filiale innerhalb von zwei Jahren eröffnete. Abseits dieser beiden Branchen wäre noch die niederländische Warenhauskonzern Hema zu erwähnen, die unlängst Standorte in der SCS und in der Shoppingcity Seiersdorf eröffnet hat.

(red.)

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