Bierbrauer AB Inbev verkauft Tochter

Australien-Tochter geht an Japaner, nachdem Verkauf der Asien-Tochter geplatzt ist.

Leuven. Erleichterung bei den Aktionären des weltgrößten Brauereikonzerns, Anheuser-Busch Inbev (AB Inbev). Der Bierhersteller verkauft sein Australien-Geschäft an den japanischen Rivalen Asahi und treibt damit seinen Aktienkurs nach oben. Die Papiere legten am Freitag knapp fünf Prozent zu. Kurz zuvor hatte das Unternehmen den Börsengang seiner Asien-Tochter wegen zu geringer Gebote absagen müssen.

Der hoch verschuldete Brauereikonzern gibt die Tochter Carlton & United Breweries für 16 Mrd. australische Dollar (umgerechnet zehn Mrd. Euro) ab. Der Preis sei deutlich höher als erwartet, schrieben die Experten des Brokerhauses Jefferies. Das Unternehmen komme damit schneller mit dem Schuldenabbau voran und positioniere sich besser für die nächsten Übernahmen.

Das Unternehmen benötigt dringend Geld für den Abbau des Schuldenbergs, den AB Inbev mit der Übernahme des Rivalen SAB-Miller Ende 2016 angehäuft hatte. Die Übernahme hatte mehr als 100 Mrd. Dollar gekostet.

Hoher Schuldenberg

Erst vor wenigen Tagen hatte AB Inbev die Marktteilnehmer mit der Absage des geplanten Börsengangs seiner Asientochter Apac verschreckt. Insider berichteten, dass viele Gebote unter der Angebotsspanne gelegen seien. Der Hersteller von Biermarken wie Beck's, Budweiser und Corona hatten Einnahmen von bis zu 9,8 Mrd. Dollar (8,7 Mrd. Euro) angepeilt, womit der Sprung auf das Parkett in Hongkong der ertragreichste des Jahres weltweit geworden wäre.

Das Platzen des Börsengangs führte AB Inbev auf „allgemeine Marktbedingungen“ zurück. Bereits im Mai hatten der Finanzinvestor KRR sowie der japanische Bierbrauer Asahi Interesse an bestimmten Geschäften in diesen Regionen gezeigt. Damals hatte AB Inbev aber noch einen Börsengang des Asien-Geschäfts angestrebt.

Die Aktie befindet sich seit Jahresbeginn auf einem steilen Erholungskurs. Seit Anfang Jänner hat der Kurs um 43 Prozent zugelegt. Der Börsenwert beträgt inzwischen 167 Mrd. Euro. Auf Dreijahressicht liegt das Papier jedoch 27 Prozent im Minus. (ag./b. l.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 20.07.2019)

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