Der lästigen Antworten zu viel

Wer zuletzt in die Sportwelt von Red Bull eintauchte, musste umgehend bei Bernd Pansold im Leistungszentrum Thalgau auftauchen.
Wer zuletzt in die Sportwelt von Red Bull eintauchte, musste umgehend bei Bernd Pansold im Leistungszentrum Thalgau auftauchen. (c) REUTERS (Stefan Wermuth)
  • Drucken

DDR-Doping-Mittäter Bernd Pansold überstand als Leistungsdiagnostiker bei Red Bull jede mediale Breitseite. Nun ging seine Ära als Dienstleister in Thalgau eher unvermittelt zu Ende.

Als die DDR vor bald 30 Jahren Geschichte und Stück für Stück ruchbar wurde, dass die auf dem Nebenschauplatz Sport gegen den Klassenfeind erzielten Erfolge seit 1974 auf staatlich verordnetes Doping zurückzuführen waren, wähnten sich Trainer, Leistungsdiagnostiker und Sportmediziner aus Ostberlin, Erfurt und Leipzig auf dem Abstellgleis. Schwebende Verfahren, ramponierter Ruf – wer sollte Bereitschaft zeigen, ostdeutsche Trainingskoryphäen einzustellen? Wo doch gemunkelt wurde, dass diese Minderjährige ohne deren Wissen oder Kenntnis der Eltern mit Präparaten wie Oral-Turinabol versorgt hatten. Die Ermittler gingen von bis zu 15.000 Fällen aus. Ein großer Teil davon lebt heute mit den schwerwiegenden Folgen.

Bernd Pansold.
Bernd Pansold.(c) Barbara Gindl

In Österreich hielt man sich eisern an die Unschuldsvermutung, erfreute sich an den vergleichsweise günstigen Experten, holte sie reihenweise ins Land. Unter anderem im Judo, Rudern, Radsport, in der Leichtathletik und im Schwimmen standen DDR-Importe hoch im Kurs. Auch der frühere sportmedizinische Leiter des SC Dynamo Berlin, Bernd Pansold, war gefragt. Der frühere Stasi-Mitarbeiter, Deckname Jürgen Wendt, stand beim Schwimmverband sowie ab 1995 am Olympia-Stützpunkt Obertauern als Leistungsdiagnostiker unter Vertrag, wo er unter anderem Laktatleistungskurven von Hermann Maier berechnete.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.