Keine Anzeichen für Wiener "Geheim-Moschee"

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THEMENBILD: MOSCHEE IN WIEN-FLORIDSDORF / MOSLEMAPA/HANS KLAUS TECHT
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Die Baupolizei habe „nichts feststellen können"“, was den Verdacht erhärtet, dass in einem Industriegebäude in Wien-Simmering eine illegale Moschee betrieben werde. Auch die Glaubensgemeinschaft sieht nach einem Besuch kein Problem.

Für den Betrieb einer angeblichen "Geheim-Moschee" in Wien-Simmering dürfte es vorerst keine handfesten Anzeichen geben. Die Baupolizei hat den Räumlichkeiten am Mittwochvormittag einen Besuch abgestattet. "Wir haben nichts feststellen können. Der Verdacht hat sich nicht erhärtet", sagte der Baupolizei-Leiter Gerhard Cech. Weitere Kontrollen würden aber folgen.

Anfang der Woche war der Verdacht publik geworden, dass in einem Industriegebäude in der Grillgasse eine illegale schiitische Moschee betrieben werde. Dies wäre rechtswidrig, da das Areal lediglich für gewerbliche Nutzungen gewidmet ist. Außerdem müsste eine entsprechende Einrichtung bei der Islamischen Glaubensgemeinschaft registriert oder einer genehmigten Kultusgemeinde zuzurechnen sein.

Keine religiösen Aktivitäten

Laut Cech wurde der Baupolizei beim Lokalaugenschein "glaubhaft" versichert, dass an Ort und Stelle keine religiösen Aktivitäten stattfinden. Die Behörde will die Räumlichkeiten aber weiterhin im Blick behalten.

Ebenfalls einen Besuch stattete die Islamische Glaubensgemeinschaft in Österreich (IGGÖ) den Räumlichkeiten am Mittwoch ab. Auch aus Sicht der religiösen Vertretung der Muslime in Österreich gibt es keine Probleme: „Dort werden Feste abgehalten, es gibt Nachhilfe für Kinder - aber kein Freitagsgebet und keinen Imam. Damit ist für uns keine religiöse Praxis gegeben“, sagt Sprecher Rusen Timur Aksak.

Es handle sich um einen Verein - man habe auch den Vereinsregisterauszug gesehen. Und als solcher sei er nach dem Vereinsgesetz zu behandeln. „Wir haben aber unseren Kontakt dort gelassen - und sollte sich an der Ausrichtung des Vereins etwas ändern, sollen sie sich bitte bei uns melden."

„Islam“ im Namen fraglich

Ein Punkt könnte allerdings noch heikel werden - so führt der Verein auch den Begriff „Islam“ im Namen. So ist an der Tür die Beschriftung „Imam Sadschad Islamic Center Viyana Austeria“ zu lesen. Und gemäß Islamgesetz sind religiöse Bezeichnungen geschützt. Ob die IGGÖ hier ein Veto einlegt, ist aber laut Aksak noch nicht klar.

(APA/eko)

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