Im polnischen Chorzow schwang Rammstein-Schlagzeuger Christoph Schneider die Regenbogenfahne. Am Montag spielt die Band in Russland, wo Homosexualität ebenfalls tabuisiert ist.
Die Berliner Band Rammstein, einer der weltweit erfolgreichsten deutschen Musikexporte, spielt am Montag im Rahmen ihrer seit Monaten ausverkauften Stadiontour in der Moskauer Dynamo-Arena. Spannend wird, ob sie auch in Russland, wo Homosexualität tabuisiert ist, Solidarität mit Schwulen und Lesben demonstrieren - wie jüngst in Polen.
In Chorzow hatte Rammstein-Schlagzeuger Christoph Schneider am Mittwoch die Regenbohnenfahne für Akzeptanz der Vielfalt von Lebensformen geschwungen, als sich die Bandmitglieder während des Konzerts in Schlauchbooten von ihren Fans über die Menge zur Bühne tragen ließen. Die Fahne zeigt Solidarität mit der internationalen LGBTI-Gemeinde. LGBTI ist die englische Abkürzung für lesbisch, schwul, bisexuell, transsexuell, intersexuell.
Homosexuelle und transsexuelle Menschen werden in Polen und Russland immer wieder drangsaliert, gleichgeschlechtliche Beziehungen nicht anerkannt. Der Chef von Polens rechtsnationalistischer Regierungspartei Recht und Gerechtigkeit (PiS), Jaroslaw Kaczynski, hatte Homosexuelle im April als "Bedrohung" für sein Land bezeichnet. Im Juni wurde die erste Regenbogen-Parade von der polnischen Stadt Bialystok von Hooligans angegriffen.
Doppel-Konzert in Österreich
Auf ihrer Tournee machen Rammstein übrigens auch in Österreich Station: Am 22. und 23. August spielt die Band im Wiener Ernst-Happel-Stadion. Beide Konzerte sind ausverkauft. Heuer haben die Berliner erstmals nach zehn Jahren mit ihrem selbstbetitelten Album wieder neues Material veröffentlicht.
(APA/dpa/Red.)