Ö3 baut sein Sendeschema am Nachmittag und Abend massiv um

Ö3 zieht auf den Küniglberg. Während bei dem Großprojekt erst der Spatenstich erfolgt ist, gibt es im Sendeschema schon im Herbst größere Umbauten.
Ö3 zieht auf den Küniglberg. Während bei dem Großprojekt erst der Spatenstich erfolgt ist, gibt es im Sendeschema schon im Herbst größere Umbauten.(c) ORF (Thomas Ramstorfer)
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Ab 16. September gehen mehrere neue Sendungen on air, ein Versuch, den heutigen Hörgewohnheiten eher zu entsprechen. Von einem prominenten Moderator heißt es Abschied nehmen.

Ö3 plant etliche Neuerungen in seinem Nachmittags- und Abend-Programm, die mit 16. September in Kraft treten sollen. Einen Relaunch will dies Senderchef Georg Spatt aber nicht nennen, "auch nicht Komplettumbau". Aber es werde "in Teilen des Programms eine relativ große Weiterentwicklung" geben - mit einigen neuen Sendungen.

Ö3 gehe es "unverändert gut" und lege ein "starkes Jahr 2019" hin, betonte Spatt im Gespräch mit der Austria Presse Agentur. Dies habe auch der jüngst veröffentlichte Radiotest wieder bestätigt. Gerade der rechte Zeitpunkt aber nach Ansicht des langjährigen Senderchefs, "sich ein paar Dinge anzuschauen, die nicht kurzfristig, sondern mittel- und langfristig wirken sollen". Erklärte Ziele dabei: Auf aktuelle Medientrends zu reagieren und den Hörern mehr Abwechslung zu bieten, dabei aber "selbstverständlich immer verlässlich Ö3 zu bleiben und unseren Auftrag und Erfolg nicht zu gefährden. Es wird kein 'neues Ö3'." Ö3 arbeite vielmehr permanent an Veränderungen, dies werde manchmal weniger spürbar, diesmal eben etwas stärker.

Der "nichtlineare" Konsum elektronischer Medien ist etwas, das Spatt sich näher angeschaut hat. "Wir haben in der Medienlandschaft derzeit einen starken Trend dazu." Und im intensiven Austausch mit den Ö3-Hörern hat man ein "unbefriedigendes" Feedback eingeholt: Nach einigen Stunden Ö3 habe das Publikum mitunter den Eindruck, das Programm "wiederhole" sich - die Hörer laufen Gefahr, abzuwandern.

Neue, kürzere Sendungen und eine „Hauptabendshow"

Daher soll der Ö3-Nachmittag künftig "in kürzeren Sendungseinheiten mit stärker profilierten Anmutungen" gestaltet werden: "Weiter mit einem unbestreitbaren Ö3-'Look and Feel'", aber mit dem Anspruch, dem Hörer "eine bessere Hilfe für die Strukturierung des eigenen Nachmittags" zu geben. Anstelle der bisherigen Flächen ("Ö3-Musikshow" von 13 bis 16 Uhr, "Ö3 Drivetime-Show" von 16 bis 19 Uhr) kommen Montag bis Donnerstag drei neue Sendungen ("Die Sheyda und die Hits", "Willkommen in der Hillerei" und "24 Stunden - 24 Antworten").

Am Abend - bisher bestritten von den "Ö3 Greatest Hits" und "Ö3 NU STUFF" - wird eine neue "Ö3-Hauptabendshow" von 18 bis 22 Uhr etabliert. Diesen Arbeitstitel will Spatt "mit einem Augenzwinkern" verstanden haben. Er sei aber überzeugt, dass es sich lohne, für diese Zeitzone eine "sehr gut gemachte, vollwertige Radiosendung, eine infolastige Entertainment-Show" zu produzieren. Von 22 Uhr bis Mitternacht sind je nach Wochentag unterschiedliche Sendungen geplant. Der montägliche "Treffpunkt Österreich" bleibt erhalten und rutscht nur etwas nach hinten. Völlig neu und ein "Labor" werden soll der "Treffpunkt Podcast": "Die erste österreichische Radiosendung zu diesem Thema", erklärt Spatt. Ebenfalls neu: der "Treffpunkt Liebe usw.". Darin solle es um "Vergnügen, Freude und Spaß am Sex bis hin zu Aufklärung und die immer gleich bleibenden Fragen jeder Generation" gehen.

Abschied von Eberhard Forcher

Viele der neuen Sendungsnamen sind noch Arbeitstitel, für Freitag und Samstag plant man etwas so Neues, dass Spatt noch gar nicht darüber reden will - zu hören sein soll es ab Oktober, nach der Nationalratswahl. "Musiklastig" werde es jedenfalls werden. Die Verkaufscharts ("Ö3 Austria Top 40") übersiedeln vom Freitagabend auf einen Sendeplatz am Sonntagnachmittag.

Einige Moderatorennamen werden auch neue Plätze erhalten oder gar nicht mehr vorkommen. Wohl für viele Österreicher, jedenfalls aber für Ö3 ein "großer Abschied" und "eine Zäsur" ist jener von Eberhard Forcher. Er geht in Pension und wird am kommenden Sonntag zum letzten Mal "Solid Gold" moderieren, Benny Hörtnagl übernimmt die Sendung. Am kommenden Montag wird Forcher noch im Ö3-Wecker - der ebenso wie die Vormittags-Schiene von den Änderungen unberührt bleibt - die "zehn wichtigsten Pop- und Rock-Platten" als "sein Vermächtnis" präsentieren.

(APA)

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