Apple-Chef überzeugt Trump von Wettbewerbsnachteil durch US-Zölle

Apple CEO Cook and U.S. President Trump participate in American Workforce Policy Advisory Board meeting at the White House in Washington
Apple CEO Cook and U.S. President Trump participate in American Workforce Policy Advisory Board meeting at the White House in WashingtonREUTERS
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Der größte Konkurrent Samsung lässt nicht nur in China produzieren,sondern auch in Südkorea und anderen Ländern.

Apple-Chef Tim Cook hat ein Abendessen mit US-Präsident Donald Trump genutzt, um einen Wettbewerbsnachteil für den iPhone-Konzern durch die amerikanischen Zusatzzölle auf Waren aus China anzuprangern. Cook habe sich besorgt gezeigt, dass der südkoreanische Rivale Samsung dadurch einen Vorteil bekomme, sagte Trump vor Journalisten, wie unter anderem der Finanzdienst Bloomberg berichtete. "Ich denke, er hat sehr überzeugende Argumente vorgelegt", erklärte Trump. "Es ist hart für Apple, die Zölle zu zahlen, wenn sie mit einem sehr guten Unternehmen konkurrieren, das sie nicht zahlen muss."

Der überwiegende Großteil der Apple-Geräte wird in China hergestellt und würde in den kommenden Monaten nach bisherigem Stand im US-Markt von zusätzlichen amerikanischen Zöllen im Handelskonflikt der beiden Länder getroffen. Als erstes soll es am 1. September einen Aufschlag von zehn Prozent auf Geräte wie die Computer-Uhr Apple Watch und die AirPods-Ohrhörer geben. Für iPhone, iPad und Macbook-Notebooks wurde der Zusatzzoll bis Dezember aufgeschoben. Der Heimatmarkt ist extrem wichtig für Apple, unter anderen weil dort der iPhone-Anteil am Smartphone-Geschäft höher ist als anderswo auf der Welt.

Flexible Produktion

Samsung lässt nicht nur in China produzieren, sondern auch zuhause in Südkorea und in anderen Ländern wie Vietnam. Auch der Apple-Auftragsfertiger Foxconn erklärte zuletzt allerdings, man könne bei Bedarf Teile der iPhone-Produktion aus China heraus verlegen.

Apple-Chef Cook traf sich zum Essen mit Trump am Freitag in dessen Golfclub in Bedminster im US-Bundesstaat New Jersey. Der US-Präsident greift oft andere Tech-Konzerne wie Google und Facebook für angebliche Unterdrückung konservativer Ansichten an, Apple lobte er dagegen für die Schaffung von US-Jobs. Vor wenigen Wochen hatte er allerdings erklärt, dass Apple keine Ausnahme von den Zusatzzöllen für den neuen Hochleistungscomputer Mac Pro bekommen werde. Das Vorgänger-Modell des neuen Mac Pro war noch in Texas montiert worden.

Trump: Handelsstreit-Einigung mit Hongkong verknüpft

Indessen verknüfen die USA verknüpfen nach Angaben vonTrump eine Einigung im Handelsstreit mit China mit dem Vorgehen Pekings gegen die Demonstranten in Hongkong. Er sei im Gegensatz zu China derzeit nicht zur Einigung in dem Handelskonflikt bereit, sagte Trump am Sonntag vor Journalisten. Die USA wollten zunächst sehen, wie China mit den Protesten in Hongkong umgehe.

Dies sollte auf humanitäre Art geschehen. Trump wies zudem Sorgen zurück, die US-Wirtschaft könne vor einer Rezession stehen. "Es läuft äußerst gut, unsere Verbraucher sind reich", sagte er. Zuvor schon hatte sein Wirtschaftsberater Larry Kudlow erklärt, eine Rezession sei nicht in Sicht. Die Wirtschaft sei in guter Verfassung. "Die Verbraucher haben Arbeit. Ihre Löhne steigen. Sie geben Geld aus und sie sparen welches." Die weltweiten Finanzmärkte hatten zuletzt auch wegen aufkommender Sorgen vor einer US-Rezession stark unter Druck gestanden.

(APA/dpa)

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