Josef Hochreiter versucht, „das Gehirn ins Auto“ zu bringen. Eine „Alexa“ hat der Informatiker dagegen nicht – obwohl sich in dem Sprachassistenten eine seiner Technologien befindet.
Die Presse: Sind Sie mit einem autonomen Wagen nach Alpbach gereist?
Josef Hochreiter: Leider nein, das wäre äußert bequem gewesen, wenn auch nicht die umweltschonendste Variante. Insofern bin ich froh, mit dem Zug gekommen zu sein.
Sie arbeiten mit VW und Audi im Bereich autonomes Fahren. Wie ist der Status quo?
Wir versuchen gerade, das Gehirn ins Auto zu bringen. Ein Mensch weiß, dass die Farbe der Ampel wichtiger ist, als der Mistkübel am Straßenrand. Die künstliche Intelligenz (KI) nicht, da sie nicht gewichten kann. Sie verbraucht enorm viel Rechenleistung für unsinnige Sachen – weil sie etwa jedes Blatt eines Baumes analysiert. Das bringt für die Fahrentscheidung aber nichts. Wir wollen sie mit einem Aufmerksamkeitsmechanismus versehen und fähig machen, Intentionen vorherzusagen. Gemeint ist: Stehen da zwei Leute und unterhalten sich, oder haben sie vor, gleich die Straße zu überqueren.